Auszeit vom schwierigen Alltag
Eppelborn/St Ingbert · Leben auf dem Land lautete das Motto beim Sommerfest des Kinder-Hospizdienstes Saar in Eppelborn. Hauptattraktion für viele Kinder waren die Pferde und Ziegen. Doch auch am übrigen bunten Programm hatten alle ihren Spaß – trotz des eher mäßigen Wetters.
"Haaallo!" ruft der Junge im Rollstuhl und winkt, während seine Mutter ihn auf Beate Leonhard-Kaul vom Kinder-Hospizdienst Saar und Uwe Tobä von Saarforst zuschiebt. Der Junge strahlt. Er hat nämlich gewonnen: ein Stofftier beim Glücksrad. "Und gleich kommen die Pferde !", kündigt Tobä ihm an. Erstaunen, große Augen. "Ja, ich hab Dir doch versprochen, dass es Pferde geben wird!"
Hilfe vom Saarforst
Beim Sommerfest des Kinder-Hospizdienstes Saar gab es allerlei zu erleben für die betreuten Kinder und ihre Familien, dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer und Programmgestalter. Maßgeblich beteiligt war der Saarforst, der das Gelände seiner Waldarbeitsschule in Eppelborn zur Verfügung stellte, sich um die Logistik kümmerte und dessen Azubis an allen Ecken mit anpackten. "Freiwillig!", betonte Tobä stolz. "Die sind ganz Feuer und Flamme." Beate-Leonhard-Kaul freute sich über den regen Besucherandrang trotz Regenschauern bei insgesamt mäßigem Wetter. "Viele Familien warten schon seit Wochen gespannt auf unser Fest", sagte sie.
Lobende Worte sowie eine kleine Unterstützung gab es von Staatssekretär Roland Krämer . "Eine sehr schöne Veranstaltung, die eine Auszeit vom schwierigen Alltag bietet", sei das Sommerfest. Wie jedes Jahr gab es auch diesmal wieder ein Motto: Leben auf dem Land. Hauptattraktion für die meisten Kinder waren dabei die Tiere - Pferde und Ziegen . Letztere durfte man sogar füttern. Paul und seine Schwester Coline hatten ihren Spaß, als die Ziegen an den Zweigen in ihren Händen knabberten. "Das Sommerfest ist immer toll, alle geben sich sehr viel Mühe", sagte Mutter Nadine Thewes aus Limbach. "Wir sind schon zum dritten Mal dabei, auch, weil man hier viele andere Familien trifft."
In regelmäßigen Abständen rollte die Kutsche auf dem Festplatz ein. Auch der zehnjährige Maximilian Schilling hatte eine Rundfahrt durch den Wald mitgemacht. "Das war cool!" Maximilian hat eine Herzerkrankung, doch daran denkt er gerade gar nicht, singt stattdessen "We will rock you", während er ein Stück Teig für Stockbrot um einen Ast wickelt. Eine stolze Pose mit dem Brot am Stock, wie ein Gardist mit seiner Hellebarde, für Vater Sergey, der die Kamera zückt. "Wunderbar!", sagt Mutter Julia. "Einfach mal leben, das Fest ist eine sehr schöne Ablenkung." Für Unterhaltung sorgte außerdem Zauberer Zagana. In einer Künstlerwerkstatt konnten die Kinder malen und basteln, auf dem Pfad der Sinne, den der gleichnamige Verein auf dem Saarforstgelände eingerichtet hat, den Wald sehen, hören, fühlen und riechen. Wichtig waren dem Kinder-Hospizdienst beim Sommerfest auch die Geschwisterkinder, denn diese müssten bei aller Sorge der Eltern um das schwerbehinderte oder erkrankte Kind häufig unweigerlich zurückstecken. Auch um sie kümmerte man sich besonders, damit sie einen unbeschwerten Tag mit vielen freudigen Erlebnissen verbringen konnten.
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Auf einen BlickVier Jahre lang wird "Hilf-Mit!", die Hilfsaktion der Saarbrücker Zeitung, den ambulanten Kinder-Hospizdienst im Saarland finanziell unterstützen. Bis 2015 gehen jährlich 30 000 Euro auf das Konto des ambulanten Dienstes. Über die Arbeit der ambulanten Betreuung schwer Kranker wird die SZ regelmäßig berichten. Wer dabei helfen möchte, kann auf folgende "Hilf-Mit!"-Konten spenden: Konto 67 bei der Sparkasse Saarbrücken (Bankleitzahl 590 501 01). Konto 584 002 bei der Bank 1 Saar (BLZ 591 900 00). Konto 666 222 bei der Deutschen Bank (BLZ 590 700 70). Konto 505 bei der Kreissparkasse Saarlouis (BLZ 593 501 10). Einzahlungen in bar sind selbstverständlich auch direkt bei Ihrer Saarbrücker Zeitung vor Ort in Saarbrücken möglich. red
