„Der Chor ist mein Lieblingsverein, mein Werk“

St Barbara · Der Chorleiter dirigiert nicht nur, sondern begleitet den Chor Eintracht St. Barbara auch am Klavier oder an der Orgel. Daneben war der 86-Jährige als Lehrer an einer Schule tätig. Vier seiner ehemaligen Schülerinnen singen noch heute im Chor.

 Der Chorleiter und Organist Erich Seidel begleitet „seinen Chor“ auch am Klavier. Foto: Barbara Scherer

Der Chorleiter und Organist Erich Seidel begleitet „seinen Chor“ auch am Klavier. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

"Ein bisschen schneller", spornt Erich Seidel den zwanzigköpfigen Chor an, der im ehemaligen Keglerheim in St. Barbara probt. Die sieben Männer und 13 Frauen legen sich richtig ins Zeug - und der 86-Jährige zeigt sich nach dem Lied zufrieden: "Das war gut."

Seit 60 Jahren ist Seidel in St. Barbara musikalisch unterwegs. Organist der neuen Kirche in St. Barbara wurde er 1954. Schon vorher übernahm er als Chorleiter den Männerchor, gründete zusätzlich einen Frauenchor und in der Volksschule St. Barbara , in der er seit 1951 als Lehrer arbeitete, einen Schulchor.

Vier seiner ehemaligen Schülerinnen singen heute noch im gemischten Chor Eintracht St. Barbara . "Der Chor ist eine große Familie", erzählt Elke Forse, und die anderen stimmen ihr zu. Die Gemeinschaft ist ihnen allen wichtig, aber auch die Liebe zur Musik. "Wir singen Kirchenlieder für die entsprechenden Feiertage", erzählt Seidel, "aber auch weltliche Lieder, hauptsächlich in Deutsch". Seidel selbst dirigiert nicht nur, sondern begleitet den Chor auch auf Klavier oder Orgel . Geige hat er zwar gelernt, das Instrument macht ihm aber keinen Spaß. "Die Töne sind nicht so klar wie beim Klavier ."

Privat mag Seidel klassische Musik und liebt die Oper. Leider lassen sich mit dem aktuellen Chor Opernstücke nicht umsetzen. "Früher waren ganz andere Dinge möglich", erzählt er von früher, als der Chor teilweise bis zu 60 Mitglieder umfasste. Heute sind es deutlich weniger, "es kommen keine jungen Leute mehr nach", bedauert er. Doch auf eines ist Seidel stolz: Der Chor ist der letzte aktive Verein in St. Barbara . "Der Chor ist mein Lieblingsverein, mein Werk", betont Erich Seidel. Und das macht ihm auch nach 60 Jahren noch Spaß: "Ich mache so lange weiter, wie es geht."

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