Auf Schusters Rappen zur Grenze

Rammelfangen · Eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielfältiger Geschichte ist der Saargau bei Rammelfangen. Darauf wies am die Dorfgemeinschaft mit einer Grenzlandwanderung hin.

 Östlich von Rammelfangen steuerte die Grenzlandwanderung dem Gallenberg zu. Foto: Johannes A. Bodwing

Östlich von Rammelfangen steuerte die Grenzlandwanderung dem Gallenberg zu. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Im Westen schlängelt sich die deutsch-französische Grenze durch Wald und Flur und zwischen Dörfern hindurch. 1815 wurde sie in Karten eingezeichnet. Nach drei großen Kriegen verläuft sie wieder zwischen alten Grenzsteinen von 1830. Rund zweieinhalb Kilometer von Rammelfangen ist diese Grenze entfernt. "Sie hat Familien und Orte voneinander getrennt", sagte Albert Hilt. Er und Hans-Werner Schanno führten rund 130 Personen bei der acht Kilometer langen Grenzlandwanderung über die "Hirn-Gallenberg-Tour".

Die Schlagbäume zwischen hüben und drüben sind verschwunden, aber, bedauerte Hilt, die Sprache werde mittlerweile zum Problem. Früher habe man sich im moselfränkischen Platt verständigt. Heute "sprechen die Jüngeren drüben kaum noch Deutsch". Im Saarland baue man auf Französisch, erläuterte Europaminister Stephan Toscani . "Das Saarland ist eine Brücke zwischen Deutschland und Frankreich."

Über Familiäres unterhielten sich die Wanderer , über Erlebnisse und Urlaubsreisen . Dazwischen streute Hilt Informationen über die Vergangenheit der Region. "Hier war ein Merowinger-Friedhof", berichtete er am östlichen Ortsausgang Rammelfangens. Die Gräber stammten von etwa 600 nach Christus. Südlich von Rammelfangen auf dem Rückart ging der Blick nach Leidingen und Heiningen in Frankreich. Auf dem östlich gelegenen 377 Meter hohen Gallenberg sind noch Spuren industriellen Kalkabbaus. Dort war am Modellflugplatz Rast. Dann tauchte die Wandergemeinschaft in schattige Buchenwälder ein. Hier wurde ebenso Kalk abgebaut, wie am Hirnberg in Richtung Ihn. Dies ging bis in die 1960er Jahre, wusste Hilt.

Nach einem Blick zur französischen Grenze auf dem Hirnberg kehrte die Grenzlandwanderung am Dorfgemeinschaftshaus Rammelfangen ein. Den Abschluss bildeten Erbsensuppe, Kaffee und Kuchen sowie Gedichte in Mundart.

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