Historiker berichtet über den Einzug der Preußen in Saarlouis

Wadgassen · Der Einfluss der Preußen in Saarlouis ist bis heute durch ein ambivalentes Verhältnis gekennzeichnet. Den Wandel schildert Professor Peter Burg in einem Vortrag am Mittwoch, 13. Juli, beim nächsten Wadgasser Abteitreff.

Foto: Burg

Beim nächsten Wadgasser Abteitreff, der Vortrags- und Kulturreihe des Vereins für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zeitungsmuseum, ist der Historiker und Kulturpublizist Professor Peter Burg zu Gast. Er referiert am Mittwoch, 13. Juli, um 19 Uhr über das Thema "Die Borussifizierung im Kreis Saarlouis - Akzeptanz und Distanz". Der Eintritt ist frei.

Der Vortrag befasst sich zunächst mit der Entstehung des Kreises Saarlouis, dessen Gebietsvorgänger hauptsächlich die Kantone Rehlingen und Saarlouis des Arrondissements Thionville im Moseldepartement waren. Von allen saarländischen Kreisen war der Kreis Saarlouis am stärksten und längsten von Frankreich geprägt worden. Umso einschneidender war der vom Einzug des preußischen Militärs und der Verwaltung in der französischen Festungsstadt eingeleitete Wandel. Der Übergang unter den neuen Landesherrn erfolgte entsprechend reserviert, zumal die preußische Machtübernahme Sensibilität vermissen ließ. Gleichwohl bewirkte die preußische Regierung in ihrer Herrschaftszeit eine Modernisierung der staatlichen Einrichtungen und einen Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft. Akzeptanz der Borussifizierung und Distanz zu ihr kennzeichneten das Beziehungsverhältnis bis ins 20. Jahrhundert. Die ambivalente Sehweise soll unter anderem am Beispiel von Stimmen aus dem Raum Wadgassen (Differter Schulchronik, Autoren Peter Lorson, Gustav Gonder, Johannes Kirschweng) dokumentiert werden.

Burg, 1941 in Friedrichweiler geboren, lehrte Neuere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit seinem Ruhestand befasst er sich verstärkt mit der Geschichte der Saargegend seit der Französischen Revolution.

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