Freiwillige vor!

Saarlouis · Blutende Wunden, kochende Polizisten, Sirenen und Blaulicht – der Familienaktionstag in Saarlouis ist ein Publikumsmagnet. Zum achten Mal boten Hilfsdienste und soziale Einrichtungen ein breites Programm.

 Blick auf den Großen Markt von oben: Viel Gewimmel und viel zu bestaunen gab es beim Familienaktionstag 2014. Fotos: Thomas Seeber

Blick auf den Großen Markt von oben: Viel Gewimmel und viel zu bestaunen gab es beim Familienaktionstag 2014. Fotos: Thomas Seeber

 Hilfsdienste zum Ausprobieren: Spaß an der Spritze hatte Marcel Kohr (vorne), angeleitet von Jonas Lay von der Feuerwehr Ost.

Hilfsdienste zum Ausprobieren: Spaß an der Spritze hatte Marcel Kohr (vorne), angeleitet von Jonas Lay von der Feuerwehr Ost.

 Norbert Heckmann

Norbert Heckmann

 Christian Gräber

Christian Gräber

 Martina Spallek

Martina Spallek

Geldbörsen und Kartoffelmänner basteln, Fruchtcocktails mixen und ein Kakaoquiz - schöne Aktionen hatten sich soziale Institutionen für den Familienaktionstag überlegt. Da lösen etwa Kinder am Stand der katholischen Familienbildungsstätte im Gedächtnisparcours "Spiel dich schlau" knifflige Aufgaben. Belohnt werden die Denksportler mit fair gehandelter Schokolade.

Um diese Leckerei dreht sich auch die Aktion "Fairtrade gegen Kinderarbeit" der Martin-Luther-King-Schule Saarlouis. Lehrer Norbert Heckmann erklärt: "Wir wollen Menschen für dieses Thema sensibilisieren." Die Fünftklässler veranstalten mit den Gästen ein Kakaoquiz und teilen kleine schokoladige Leckerbissen aus.

Fruchtiger geht es am Stand des Mehrgenerationenhauses Saarlouis-Steinrausch zu. Hier helfen Senioren den Kindern beim Mixen frischer Fruchtcocktails. "So wollen wir die Begegnungen zwischen den Generationen fördern", sagt Mitarbeiter Christian Gräber.

Kreative Kinder kommen am Stand der Kinder- und Jugendfarm Roden auf ihre Kosten. Aus Pfeifenreinigern und Styroporkugeln entstehen Oktopusse und aus Kartoffeln kleine Männer. "Es ist wie jedes Jahr ein buntes, lustiges Treiben", freut sich Farm-Mitarbeiter Philipp Braun.

Originelle und zugleich nachhaltige Geldbörsen basteln die Besucher beim Aktionsprogramm Jugendhilfe-Schule-Beruf mit Schoolworkerin Martina Spallek. "So werden aus alten Tetrapaks ruckzuck moderne Portemonnaies", sagt sie. Jugendliche sitzen am Lagerfeuer, blödeln herum, plötzlich wirft jemand eine Spraydose ins Feuer, es kommt zu einer heftigen Explosion. Vier übel Verletzte und ein Brand - Einsatz für die Jugendgruppen von Maltesern, Feuerwehr, THW und DRK. Zum Glück war das nur eine Übung.

Blutende Wunden und Brandblasen täuschend echt zu schminken lernt man übrigens beim Jugendrotkreuz, "Realistische Unfalldarstellung heißt das", erzählte Detlef Geyer, DRK Saarlouis. Mit 14 Helfern war er zum achten Familienaktionstag in Saarlouis ausgerückt, legte Gipsverbände an und schminkte Verletzungen. "Bis 12 Uhr war es richtig voll", sagte Geyer. Über "sehr gute Resonanz" freute sich auch Ortwin Schon vom THW Saarlouis. Mit Begeisterung füllten die Kinder um ihn herum Sandsäcke, bestaunten die Technik im Einsatzfahrzeug oder übten mit dem großen Spreizer.

Von "tausenden" Besuchern jedes Jahr spricht die Stadt. Wie viele es genau sind, kann man nur schätzen. Etwa anhand der Essen: 360 Portionen Krompaspatzen und Salate, "etwas mehr als sonst", gingen beim Kochclub der Polizei über die Theke, berichtete Orga-Leiter Hans Demmer. Dazu kamen noch 250 Portionen Stockbrot vom Lagerfeuer der Jugendfeuerwehr Saarlouis, "um 14 Uhr war schon alles leer", erzählte Stefan Christoph, Feuerwache West. Der Renner war aber wohl die Erbsensuppe des Malteser Hilfsdienstes: 500 Portionen verkaufte das Küchenteam bis 14 Uhr, "ein guter Schnitt", berichtete dessen Leiter Alexander Guß. "Gut zwei Stunden haben wir gestern Abend noch Gemüse geschnippelt", erzählte Regina Zapp-Philippi vom Küchenteam.

Bei strahlendem Sonnenschein tummelten sich schon am Vormittag Kindergartengruppen und Schulklassen auf dem Großen Markt. Ein großes Schwimmbecken, Neopren-Anzüge und Zelte zum Umkleiden hatte die DLRG in die Innenstadt geschafft. "Bei dem guten Wetter wird das bestens angenommen", freute sich Wolfgang Scharfe, Vorsitzender der DLRG Saarlouis.

Sirenen und Blaulicht ziehen Kinder wie Erwachsene magisch an - zu beobachten besonders beim finalen Crash-Test. Hier konnten alle Hilfsdienste beim Zusammenstoß eines Autos mit einem Tanklaster noch einmal alles geben.

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