Sie haben der Konjunktur geholfen

Völklingen · Für ihre Treue zur IG Metall sind 1381 Menschen ausgezeichnet worden. Doch nicht nur die Stahlindustrie war Thema bei der Feier in der Rodener Kulturhalle. Auch die Flüchtlingsproblematik wurde angesprochen.

 Insgesamt 1381 IG-Metall-Mitglieder wurden in Roden für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Unser Bild zeigt die Gruppe derjenigen, die schon 60 Jahre dabei sind. Mit dabei: Robert Hiry (links) und Guido Lesch (rechts). Foto: Andreas Engel

Insgesamt 1381 IG-Metall-Mitglieder wurden in Roden für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Unser Bild zeigt die Gruppe derjenigen, die schon 60 Jahre dabei sind. Mit dabei: Robert Hiry (links) und Guido Lesch (rechts). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

So viele Jubilare wie lange nicht hat die IG-Metall-Verwaltungsstelle Völklingen in der Kulturhalle in Roden geehrt. Insgesamt 1381 langjährige Mitglieder standen auf den Listen. 50 wurden für 60 Jahre geehrt, 158 für 50 Jahre, 589 für 40 Jahre und 584 für 25 Jahre Treue.

Robert Hiry, erster Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle, betonte in seiner Rede, dass die Ehrungen zu den jährlichen Höhepunkten im Kalender gehörten. Die Stahlindustrie sei der Konjunkturmotor an der Saar, sagte Hiry in der prall gefüllten Halle in Roden. Maßgeblichen Anteil daran hätten die jetzt geehrten Mitglieder. Und es dürfe nicht sein, so Hiry mit Blick auf "die beschlossene Absenkung des Rentenniveaus", dass diejenigen, die diese Republik mit aufgebaut hätten, nun von Altersarmut bedroht würden.

Breiten Raum in den Reden von Hiry, vom zweiten Bevollmächtigen der Verwaltungsstelle, Guido Lesch, und vom Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz nahm die Flüchtlingsproblematik ein. Sie lobten die ehrenamtlichen Helfer und die Willkommenskultur und verurteilten die Gewalt "auf das Heftigste". Flüchtlinge bedeuteten mehr Chancen als Risiken, betonte Hiry. Wenn sie nur "vernünftig qualifiziert werden und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden". In Richtung Arbeitgeber sagte er, dass Überlegungen, Flüchtlinge zu instrumentalisieren, um Standards zu unterminieren, eine klare Absage erteilt werde.

Oberbürgermeister Henz, seit 49 Jahren IG-Metall-Mitglied, unterstrich, dass die Kommunen Hilfe bräuchten. Alle 400 Flüchtlinge in Saarlouis seien privat untergebracht. Aber "der Platz ist begrenzt, wir können nicht alle aufnehmen, die zu uns wollen". Als Metaller sei man gewohnt zu kämpfen. "Jetzt kämpfen wir für die Menschen in Not", sagte Henz.

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