Der Weg für den bilingualen Unterricht ist frei

Rehlingen-Siersburg · Obwohl das Thema Grundschulstandorte noch immer für heftige Diskussionen sorgt, stimmte der Gemeinderat einstimmig für die Erweiterung der Grundschule Siersburg. Jetzt geht es an die erforderlichen Umbaumaßnahmen.

Die Abstimmung über die Baumaßnahme zur Erweiterung der Grundschule Siersburg, um dort den bilingualen, gebundenen Ganztagsbetrieb einzurichten, verlief in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend einstimmig. Doch auch noch nach vielen Jahren kocht die Stimmung gerade beim Thema Standorte von Grundschulen in den Räten immer wieder hoch.

Zunächst führte Bürgermeister Martin Silvanus aus, dass im kommenden Schuljahr insgesamt 15 Kinder in den bilingualen Ganztagsbetrieb eingeschult werden, ab dem Schuljahr 2017/18 aber Platz maximal 100 Kinder entstehen soll.

Kosten von 1,06 Millionen Euro

Dazu, erklärte er, müssen die Weichen zum Umbau sowie zum Anbau von Speisesaal, Garderoben, Toiletten und einem Mehrzweckraum zügig vorangetrieben werden. Veranschlagt ist das Bauvorhaben an der Schule in Siersburg mit einem Gesamtvolumen von 1,06 Millionen Euro, 400 000 Euro, erklärte der Verwaltungschef, seien durch Förderungen gedeckt. Für Manfred Kelm, CDU , sind die verbleibenden 660 000 Euro "viel Geld, das wir an anderer Stelle nicht noch mal ausgeben können".

Silvanus erklärte, dass man mit den Architekten und Ingenieuren im Gespräch sei, man überall versuche, kostengünstig zu bauen. Für Bernadette Pink, ebenfalls CDU , steht das "Ja" aus der vergangenen Sitzung außer Frage, "doch sollten wir die anderen Schulen in der Gemeinde nicht vergessen. Gerade die Freiwilligen Ganztagsschule leisten eine pädagogisch wertvolle Arbeit", erklärte sie. Das rief Reinhold Jost , Ortsvorsteher von Siersburg, auf den Plan.

Erhalt des Standortes

Für ihn ist die Einrichtung der gebundenen Ganztagsschule in Siersburg eine einmalige Chance, und diene auch zum Erhalt des Schulstandortes. "Wir wollen keinen Standort schwächen, bieten aber dann den Dreiklang an. Wir sollten nicht wieder die Ortsteile gegeneinander ausspielen. Ich dachte, die Zeiten seien vorbei", sagte er. Schlichtweg "auf die Nerven" geht die Diskussion um die Standorte und deren Ausstattung Bernd Berretz, SPD . "Wir müssen nicht erklären, welche Schulform die beste ist. Das werden uns die Eltern in 15 Jahren sagen", sagte er. Dass dies an allen drei Standorten nicht an der Ausrüstung liegen soll, dafür machte sich noch einmal Kelm stark. "In Siersburg investieren wir für maximal 100 Schüler. Ich denke, alle Schüler in der Gemeinde haben das Recht, gleich behandelt zu werden."

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