In Bilsdorf wartet man seit Wochen vergeblich auf den Bus

Bilsdorf · Bereits mit Beginn der Ferien wurde wegen Bauarbeiten die Bus-Linie R5 über Bilsdorf komplett eingestellt. Eine Alternativ-Lösung gibt es nicht, auch nicht für Besitzer von Monatskarten. Geplante Shuttle-Busse seien zu teuer.

 Ende August soll die Bilsdorfer Ortsdurchfahrt wieder normal befahrbar sein. Foto: Anna Becker

Ende August soll die Bilsdorfer Ortsdurchfahrt wieder normal befahrbar sein. Foto: Anna Becker

Foto: Anna Becker

Seit fast vier Wochen ist Bilsdorf komplett vom öffentlichen Busverkehr abgehängt. Hier auf machte Leser-Reporter Rainer Steffen aufmerksam. Mit Beginn der Schulferien stellte die Saar-Pfalz-Bus GmbH ohne ausreichende Vorankündigung den Betrieb der Linie R5 über Bilsdorf vollständig ein. Grund hierfür sind Bauarbeiten in der Bilsdorfer Ortsdurchfahrt.

Seit Anfang März werden die Fahrbahndecke und Bürgersteige im Auftrag des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) abschnittsweise saniert. Dabei seien zeitweise Vollsperrungen der Bilsdorfer Dorfstraße aus Gründen der verkehrlichen Sicherung und wegen des Arbeitsschutzes unumgänglich, teilte ein Mitarbeiter des LfS auf Nachfrage der SZ mit. Leserreporter Steffen ist verärgert darüber, wie das Busunternehmen , der LfS und die Gemeinde Nalbach mit dem Problem umgehen, vor allem weil es kein alternatives Beförderungsangebot gebe.

"Die Bilsdorfer Fahrgäste, ob jüngere Menschen oder Senioren ohne Führerschein, werden sozusagen im Regen stehen gelassen", sagte Steffen. Obwohl seine Tochter eine Monatsfahrkarte für die Fahrt von Bilsdorf zu ihrer Arbeitsstelle nach Dillingen gekauft habe, könne sie seit fast vier Wochen den Bus nicht mehr von ihrem Wohnort aus benutzen, beklagte der Leserreporter.

Vor Beginn der Bauarbeiten habe die Gemeinde angekündigt, bei einer Vollsperrung Shuttle-Busse nach Körprich oder Nalbach als Zubringerservice einzusetzen. Dies war während einer anderen Sperrperiode noch erfolgt. Diesmal habe sich niemand mehr gefunden, der die Kosten hierfür übernehme, teilte die Saar-Pfalz-Bus GmbH Leserreporter Steffen auf dessen Reklamation hin mit.

Auf Nachfrage der SZ verwies Bürgermeister Peter Lehnert auf die angespannte finanzielle Situation der Kommune. Die Kosten für einen Shuttle-Verkehr stünden in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen, sagte Lehnert. Während der Schulferien würden nur sehr wenige Fahrgäste mit dem Bus fahren und die nächste benutzbare Haltestelle sei zirka zwei Kilometer entfernt.

Sowohl die Saar-Pfalz-Bus GmbH als auch der LfS lehnen Entschädigungsforderungen des Leserreporters ab. "Solche nicht vermeidbaren Beeinträchtigungen haben Anlieger und Verkehrsteilnehmer entschädigungslos hinzunehmen", teilte der LfS mit. Auf Nachfrage der SZ äußerte ein Sprecher der DB Regiobus Südwest in Mainz Verständnis für die Bilsdorfer Fahrgäste. Sein Unternehmen sei jedoch nicht Verursacher des Problems und könne daher keine Entschädigungen leisten und nicht für Shuttle-Verkehre aufkommen.

"Als Bürger ist man machtlos gegen die Willkür und einen solch schlechten Service von Behörden sowie öffentlichen Verkehrsträgern", resignierte Leserreporter Steffen. Dennoch gibt es Hoffnung: Ende August soll die Bilsdorfer Ortsdurchfahrt wieder normal befahrbar sein.

Den Hinweis bekamen wir von Rainer Steffen aus Bilsdorf . Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie die Telefonnummer (0681) 5 95 98 00 oder E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder unser Onlineformular.

saarbruecker-zeitung.de/

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