Auf den Spuren von Friedrich Schaeidt

Lebach · 22 Nachkommen des Lebacher Hoteliers und Gastronomen Friedrich Schaeidt waren zu Besuch in Lebach. Sie besichtigten das frühere Hotelgebäude.

Zurück zu den familiären Wurzeln hieß es am Freitag für 22 Nachkommen des früheren Lebacher Hoteliers und Gastronomen Friedrich Schaeidt. Eine Gruppe Angehöriger der Familie Schaeidt besuchte erstmals die Theeltalstadt und begab sich auf die Spuren ihrer Vorfahren.

Bürgermeister Klauspeter Brill unterbrach eigens seinen Urlaub, um die aus Spanien, Trier und der Eifel angereisten Besucher im Rathaus zu begrüßen. Zudem überraschte Brill die Familie Schaeidt mit Geburts- und Heiratsurkunden ihrer Lebacher Vorfahren. Maria Schaeidt aus Schmelz präsentierte den Besuchern ein historisches Foto des früheren Familienhotels aus dem Jahr 1897 mit Generalmajor Paul von Hindenburg. Das Originalbild ist ein Erbstück ihres Gatten Lothar.

"Wir sind mehr als gerührt von dieser herzlichen Aufnahme in der Stadt unserer Vorfahren", gab Mirijam Schaeidt sichtlich beeindruckt zu verstehen. Die 51-jährige Benediktinerschwester aus Trier ist die Enkelin von Emil Schaeidt, der 1904 von Lebach nach Spanien auswanderte. Sie hatte das Familientreffen gemeinsam mit ihrer Schwester Isabel Schaeidt-Heck arrangiert. Emil Schaeidt war der Sohn des Lebacher Hoteliers Friedrich Schaeidt. Heute wohnen einige Familienangehörige in Barcelona und Bilbao.

Richard Wagner, Vorsitzender des historischen Vereins Lebach, organisierte mit seinen Vereinskollegen ein Besichtigungsprogramm für die Gäste. Dazu zählten auch ein Kurzvortrag und eine Präsentation im Rathausfoyer über die so genannten Lebacher Eier durch den Schmelzer Archäologen Eric Glansdorp.

Benno Müller, Mitglied des historischen Vereins, führte die Gäste gemeinsam mit Kaplan Carsten Scher durch die Pfarrgasse zu einer Kirchenbesichtigung. Anschließend begab sich die Besuchergruppe zu dem Geburtshaus von Johann Steimer, Bürgermeister von Lebach von 1802 bis 1812. Er war der Urgroßvater von Emil Schaeidt. Schaeidt hatte das Lebacher Hotel von seinem Vater Friedrich geerbt. Dessen Vater Peter Schaeidt, ein Trierer Tabakfabrikant, heiratet 1836 in die Lebacher Hoteliersfamilie Weirich ein.

Ein weiterer Höhepunkt für die Besucher war die Besichtigung des früheren Hotelgebäudes in der Marktstraße. Das Hotel firmierte bis 1843 unter dem Namen "Hubertus", hieß von 1844 bis 1904 "Hotel Schaeidt" und danach "Gasthaus zur Traube". Der Gastronomiebetrieb lief noch bis in die 1990er-Jahre. Heute wird das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.

1897 feierte der preußische Generalmajor und spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg im Hotel Schaeidt seinen 50. Geburtstag. Damals fanden Herbstmanöver in der Region statt. "Das war heute ein toller Tag in Lebach", freute sich dann Helmut Schaeidt, mit 89 Jahren ältestes Familienmitglied der angereisten Besuchergruppe.

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