Thema Rente passt auf einen Bierdeckel

Lebach · Zum Equal Pay Day, dem Internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, startet auch im Saarland die bundesweite Kampagne gegen Frauenarmut. Einem Aufruf zur Teilnahme an der geplanten Bierdeckelaktion haben sich Lebacher, Saarlouiser und Dillinger Wirte angeschlossen.

 Zwei Motive aus der Bierdeckel-Aktion. Fotos: Frauennetzwerk Saarlouis

Zwei Motive aus der Bierdeckel-Aktion. Fotos: Frauennetzwerk Saarlouis

 Die saarländischen Frauenbeauftragten machen mit verschiedenen Plakatmotiven auf bundesweite Frauenarmut aufmerksam.

Die saarländischen Frauenbeauftragten machen mit verschiedenen Plakatmotiven auf bundesweite Frauenarmut aufmerksam.

"Arbeit für die Katz", "Nur kleine Brötchen backen" und "Reicht nicht mal für'n Appel und Ei" - diese Sprüche auf Bierdeckeln sollen die Betrachter für die bundesweite "Kampagne gegen Frauenarmut" sensibilisieren. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten Saarland unterstützt die Bierdeckelaktion auch in Lebach . Pünktlich zum Equal Pay Day, dieses Jahr am 19. März, dem Internationalen Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern, startet auch im Saarland die bundesweite "Kampagne gegen Frauenarmut".

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen seit Jahresanfang umsonst arbeiten müssen, während Männer in der gleichen Zeit bereits für ihre Arbeit bezahlt werden. In Deutschland beträgt die Entgeltlücke 22 Prozent. Diese Lücke entsteht durch die schlechtere Entlohnung in den typischen Frauenberufen, die unterbrochenen Erwerbsbiografien, die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, die Teilzeitarbeit und Mini-Jobs. Selbst bei gleicher Tätigkeit beträgt der Lohnunterschied immer noch sieben Prozent.

Die Kampagne weist auf die erschreckend hohe Zahl von Armut bei Frauen hin. Betroffen sind Frauen aller Generationen, besonders häufig trifft es Rentnerinnen und Alleinerziehende. Typische Frauenberufe , wie Erzieherin, Friseurin oder Altenpflegerin sind im Vergleich schlecht bezahlt. Der Grundstein für eine geringe Rente ist damit schon gelegt.

Während Männer Karriere machen, betreuen viele Frauen die Kinder zu Hause und arbeiten jahrelang in Teilzeit. 45 Prozent der erwerbstätigen Frauen arbeiten in Teilzeit, bei den Männern sind es 9,8 Prozent. Die Aussicht auf eine existenzsichernde Rente sinkt für diese Frauen weiter. Wenn dann noch jemand aus der Familie krank wird und zu Hause gepflegt wird, sind es meist wieder die Frauen, die aus dem Beruf aussteigen und diese Aufgabe übernehmen. Statistisch gesehen erhalten Frauen 60 Prozent weniger Rente als Männer.

63 Prozent der Frauen bekommen weniger als 650 Euro Rente. Auf diese für Frauen folgenschwere Situation möchten die saarländischen Frauenbeauftragten aufmerksam machen. Im gesamten Saarland werden hierzu Großflächenplakate mit den entsprechenden Motiven aufgehängt, Wildcards verteilt sowie in den Gaststätten und Restaurants in den Städten Saarlouis, Dillingen und Lebach eine Bierdeckel-Aktion durchgeführt.

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