Anerkennung für vier Ensdorfer
Ensdorf · Der Neujahrsempfang des Ensdorfer Bürgermeisters Hartwin Faust war getrübt durch den jüngsten Terroranschlag in Berlin. Dennoch ließ Faust das abgelaufene Jahr mit den Höhepunkten Revue passieren.
Angesichts der Ereignisse in Berlin sei es ihm, erklärte Ensdorfs Bürgermeister Hartwin Faust am Freitagabend im Rahmen des traditionellen Neujahrsempfangs im Bergmannsheim, besonders schwer gefallen, einen positiven Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen. Vielleicht nahm er sich nach dem Jahr, das, wie er sagte, "vom Terror gekennzeichnet war", zusammen mit seiner Ehefrau Sieglinde auch deshalb beim traditionellen Defilee der Gäste vor seiner Ansprache extra ein bisschen mehr Zeit für viele nette Worte und freundschaftliche Gesten.
Faust betonte in seiner Rede ganz deutlich, dass er weiterhin klar am Asylrecht festhält, und "jenen, die wirklich Asyl suchen, soll es jederzeit gewährt werden", sagte er.
Man müsse sich einig darüber sein, dass man sich die Lebensqualität, auch mit Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen, nicht nehmen lassen wolle. "Daher werde ich auch einen Rückblick auf das Jahr werfen, auch wenn dies alles gegenüber der Ereignisse in Berlin profan klingen mag", sagte er. Vor allem das Saarpolygon, aber auch der Baubeginn des Kreisels sowie des Seniorenheims rückte er in den Mittelpunkt. Erst am Anfang stehen, wie er erklärte, die Planungen auf dem Kraftwerksgelände, hier stehe er für eine gemeinsame Standortentwicklung ein.
In 2017 gibt es wohl ein Defizit
Der Blick auf die Finanzen verlief zweigeteilt. "Nach ersten Berechnungen wird 2016 mit einem Gewinn von 1,3 Millionen Euro abschließen", sagte Faust und erntete dafür Applaus. Doch, auch das ließ er nicht unerwähnt, wird 2017 ein Defizit von 480 000 Euro erwartet. Dennoch, betonte er, will er in Ensdorf mit der Hilfe von Zuschüssen vielerorts investieren.
35 Jahre Selbstständigkeit
Nicht fehlen durfte ein Ausblick auf ein besonderes Jahr 2017. In diesem Jahr feiert die Gemeinde 35 Jahre Selbstständigkeit, Rathaus und Freibad werden jeweils 80 Jahre alt. Viel Beifall gab es nach der kurzen und knackigen Rede von den zahlreichen Gästen, unter denen Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik sowie aus dem örtlichen Gewerbe und den Hilfsorganisationen und Kirchengemeinden zu finden waren.
Einen ganz besonderen Helden konnte Hartwin Faust aus seinem Team begrüßen. Ein 13 Jahre alter syrischer Junge hat es David Wendel, der im vergangenen Sommer seinen Dienst als Schwimmmeister im Freibad verrichtete, zu verdanken, dass er seinen tragischer Unglücksfall am 25. Juli am Ende unbeschadet überlebt hat. Wendel, berichtete Faust, habe den Jungen leblos im Wasser treiben sehen, sei sofort zur Hilfe geeilt und habe mit der Wiederbelebung begonnen. Für diese außergewöhnliche Leistung gab es, auch das hat schon Tradition beim Neujahrsempfang der Gemeinde Ensdorf , eine Urkunde aus den Händen des Verwaltungschefs.
Ebenso geehrt wurde Martina Schumacher, die 2016 mit drei Medaillen von der Leichtathletik-Weltmeisterschaft aus Australien zurückgekehrt ist. Stellvertretend für die Haldenflieger nahm Raimund Luxenburger eine Auszeichnung für das zehn Jahre dauernde Engagement in der Müllbeseitigung auf dem Haldengelände in Empfang. Dass sich am Freitagabend so viele Feuerwehrleute unter den Gästen befanden, lag nicht etwa am erhöhten Brandrisiko, sondern vielmehr an einer ganz besonderen Ehrung für den stellvertretenden Ensdorfer Wehrführer, Jörg Kneip. Er erhielt das deutsche Feuerwehrkreuz in Bronze.
