„Die Verzahnung ist wichtig“

St Wendel/Merzig · Er ist mit 2055 Quadratkilometern fast so groß wie der Staat Luxemburg. Seine Mitglieder setzen sich seit 1980 für die Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft ein. Die Rede ist vom Naturpark Saar-Hunsrück. Bei der Mitgliederversammlung in Merzig ging es auch um die Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Saar-Hunsrück.

"Für den Naturpark Saar-Hunsrück ist die Umweltbildung ein zentrales Anliegen. Da will der Naturpark auch im künftigen Nationalpark eine zentrale Rolle spielen." Mit diesen Worten beschreibt der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald eine Schnittstelle für die künftige Zusammenarbeit von Natur- und Nationalpark. "Umweltbildung ist im Naturpark eine Kernkompetenz. Man sollte keine Doppelstrukturen aufbauen", so der Landrat weiter. Was auch nicht geplant sei. In den Konzepten der beiden Bundesländer sei vorgesehen, dass man vorhandene Einrichtungen, wie auf dem Erbeskopf, mit nutze.

Udo Recktenwald ist seit Mai dieses Jahres Vorsitzender des Naturparkes Saar-Hunsrück. Der Vorsitz wechselt alle drei Jahre zwischen den beiden Bundesländern. Recktenwalds Stellvertreter ist der Birkenfelder Landrat Matthias Schneider.

Bei der Mitgliederversammlung in Merzig am Mittwoch ging es auch um den geplanten länderübergreifenden Nationalpark Hochwald-Idarwald. "Der Nationalpark ist in erster Linie ein Naturschutzprojekt", unterstreicht Landrat Udo Recktenwald im SZ-Gespräch. Wobei er sich nach seiner Ansicht positiv auf die Regionalentwicklung auswirken wird. Zum Beispiel beim Ausbau des Tourismus.

Nicht übersehen dürfe man aber, dass der künftige Nationalpark viel kleiner ist als der jetzige Naturpark Saar-Hunsrück. Recktenwald: "Der Nationalpark macht nur fünf Prozent der Fläche im Naturpark aus." Für den Landrat ist klar, beide Parks sind notwendig und haben eine Zukunft. Recktenwald: "Wichtig ist die Verzahnung. Gerade im Bereich der Umweltbildung will der Naturpark mitgestalten." So habe man im Vorfeld ein kommunales Eckpunktepapier ausgearbeitet, das auch in die Planung der beiden Bundesländer eingeflossen sei. Man wolle noch einmal unterstreichen, "wir sind für den Nationalpark".

Der Naturpark Saar-Hunsrück reicht von Saar und Mosel bis zur Nahe, von Neunkirchen bis zum Erbeskopf. Sieben Landkreise und 31 Kommunen gehören ihm an. "Gegründet wurde er, um länderübergreifend die großflächige Kultur- und Naturlandschaft zu vermarkten", sagt Udo Recktenwald. Bei vielen Projekten gehe es um Naturschutz und gleichzeitig die Entwicklung des ländlichen Raumes. Zum Beispiel bei der Förderung der Streuobstwiesen oder der Imker.

Finanziert wird der Naturpark durch die beiden Bundesländer und durch Mitgliedsbeiträge der Kommunen und Kreise. Die Geschäftsstelle unter der Leitung von Gudrun Rau ist in Hermeskeil, Infostellen gibt es darüber hinaus in Weiskirchen und am Erbeskopf.

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HintergrundDer Steckbrief des Naturparkes Saar-Hunsrück:Größe: 2055 Quadratkilometer, davon liegen im Saarland 55 Prozent und in Rheinland-Pfalz 45 Prozent.Naturräume: Hunsrück, Saar-Nahe-Bergland, Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet, Moseltal, Gutland.Gründungsjahr: 1980.Landkreise: Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, Trier-Saarburg, Merzig-Wadern, Neunkirchen, Saarlouis, St. Wendel, wobei ´der Park nicht immer den gesamten Landkreis umfasst.Landnutzung: Waldanteil: 50 Prozent, Grünland: 32 Prozent, Äcker: 6 Prozent, Siedlungen und Straßen: 11 Prozent, Wasser: 1 Prozent.Schutzgebiete: Landschaftsschutzgebiete: 70 Prozent. Tiere: 51 Säugetierarten, 142 Vogelarten, 35 Fisch- und 5 Krebsarten.Einwohner: etwa 348 000. vf

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