"Naturgemäß hat man einen Koffer dabei, wenn man vom Flughafen kommt", sagt sie. Doch dieser sollte aus der ersten Klasse draußen bleiben, weil dafür kein Platz vorgesehen war, und zwei Abteile weiter in der zweiten abgestellt werden. Eine Vlexx-Mitarbeiterin habe sie belehrt, dass sie in einem Nahverkehrszug sitze und es deshalb keine Abstell-Möglichkeiten für das Gepäck gebe. Deshalb möge sie sich in die zweite Klasse begeben, um dort auf ihren Koffer aufzupassen. Für Strittmatter ist dies eine Folge der Privatisierung der Bahnstrecke.

Vlexx-Sprecherin Svenia Reuther bestätigt, dass der Zug an diesem Tag sehr gut besetzt war. "Aufgrund der Sicherheits-Bestimmungen dürfen keine Gegenstände jeglicher Art in den Gängen stehen, da sie sonst die Flucht- und Durchgangswege versperren", erklärt sie. Das Gepäck müsse deshalb unter oder über den Sitzen verstaut werden. Die räumlichen Gegebenheiten in der ersten Klasse seien jedoch begrenzt.

Die Privatisierung habe aber nichts mit Einschränkungen bei dem Transport von Gepäckstücken zu tun, stellt die Sprecherin klar. Nach der Angebots-Ausschreibung der CDU/SPD-Landesregierung gehöre der Transport von Handgepäck zwar zu den Aufgaben des Unternehmens Vlexx. Ihr Unternehmen müsse jedoch keine Gepäckablagen so groß wie im ICE anbieten. Dennoch spiele der Freizeit- und Reiseverkehr für Vlexx eine wichtige Rolle. "Aber hinsichtlich des Gepäcks müssen Kompromisse eingegangen werden beziehungsweise steht für uns die Sicherheit der Fahrgäste immer an erster Stelle", sagt Reuther.