Frauenfiguren – eigensinnig und eindeutig

Saarlouis · Die Saarlouiser Galerie Palz zeigt ab Sonntag Bilder von Elvira Bach. Bach, die in Berlin lebt, gilt als bedeutende deutsche Gegenwartskünstlerin. In Saarlouis ist sie mit Malerei und Grafik vertreten.

 „Kochtopf“ – ein Bild, das in Saarlouis gezeigt wird. Foto: Galerie

„Kochtopf“ – ein Bild, das in Saarlouis gezeigt wird. Foto: Galerie

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Ja, so ist es wohl. Das könnte unter den Bildern von Elvira Bach stehen, einer der bekannten deutschen Gegenwartskünstlerinnen. So ist es, ihr Leben, oder das Leben als Frau. Fast jedes ihrer Bilder zeigt es mit eigentümlicher, kein bisschen anzüglicher Laszivität. Davon zeugt auch die Auswahl aus Bachs Bildern, die ab Sonntag in der Saarlouiser Galerie Palz zu sehen ist.

Elvira Bach, geboren 1951 in Hessen, studierte an der staatlichen Glasfachschule in Hadamar. Dann zog sie zum Studium an der Hochschule der Künste nach Berlin, da lebt sie seitdem. Sie wurde zu den "Jungen Wilden" gezählt und 1982 zur documenta 7 in Kassel eingeladen.

Dort überzeugte ihr eigener, fast eigensinniger Stil, dem sie seit Jahrzehnten treu bleibt. Neoexpressionistisch wird er manchmal genannt, und wie die Expressionisten des frühen 20. Jahrhunderts haben auch sie Farben und Formen Afrikas inspiriert. Jahrelang reiste sie zu Arbeitsaufenthalten in den Senegal. Bach arbeitet mit schnellem Auftrag, eindeutig, kräftig, farbig.

Kinder, Küche, Kunst und Katze könnte Bachs Bild "24 hours" auch heißen, es zeigt, was ein Frauenleben so alles versammelt, bestimmt nicht verklärend, knapp am Witzigen vorbei, eben: So ist es. Frauenfiguren, nie verhuscht, immer mit dem ganzen Recht auf Dasein, in jedem Bild. "Kochtopf" heißt ein Bild, "Auf der Erbse" ein anderes. "Unverwechselbar", sagt Galerist Michael Palz.

Palz zeigt einige Unikate, Acryl oder übermalte Lithos, in der Hauptsache aber Lithografien und technisch erstaunlich kräftige, präsente Radierungen. Bedeutendste Museen, das Guggenheim oder das Museum of Modern Art (Moma) haben Bilder von Elvira Bach angekauft. Zur Eröffnung der Ausstellung in Saarlouis am Sonntag, 30. März, 11 Uhr, hat sie sich angesagt. In ihre Arbeit einführen wird Kunsthistorikerin Monika Bugs.

An diesem Sonntag öffnet die Galerie zusätzlich von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Bis 29. April. Dienstags bis freitags 10 bis 12.30 Uhr; 14 bis 18 Uhr; samstags 10 Uhr bis 13.30 Uhr. Lisdorfer Straße 9, Saarlouis; Tel. (0 68 31) 9 66 58 00.

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