„Sicherheit sollte immer vorgehen“
Völklingen · Wohl nur selten wird eine neue Vorschrift so bereitwilig befolgt und findet so viel Beifall wie diese: Seit Jahresbeginn sind im Saarland Rauchmelder für jedes Haus und jede Wohnung vorgeschrieben. Das sei ein Zugewinn an Sicherheit, meinen die Völklinger, die wir nach ihrer Meinung dazu gefragt haben.
Joachim Nickolai bringt einen Rauchmelder an der Decke an. Er hat einen Ort gewählt, an den ein Melder unbedingt hingehört: In Fluren sind die warnenden Geräte Pflicht, denn die sind Fluchtwege. Außerdem müssen Schlaf- und Kinderzimmer mit Meldern ausgestattet sein. Foto: Becker&Bredel
Foto: Becker&BredelSeit Anfang dieses Jahres ist es für alle Pflicht, die Wohnungen oder Häuser mit Rauchwarnmeldern auszustatten. Wir haben die Völklinger gefragt, ob sie diese Regelung ernst nehmen und der Pflicht schon nachgekommen sind.
"In unserem ganzen Haus sind Warnmelder installiert", berichtet Doris Bauer, Verkäuferin aus Völklingen . "Auch wenn es keine Pflicht wäre, bin ich davon überzeugt, dass es eine sinnvolle Sache ist, das Haus oder die Wohnung damit auszustatten", sagt die 76-Jährige, die die Feuermelder fachgemäß von einer Firma hat anbringen lassen.
Student David Leismann hat seine Räume ebenfalls mit Rauchmeldern ausgestattet: "Ich habe von einem Bekannten gesagt bekommen, dass es dieses Jahr Pflicht ist, sonst hätte ich das wohl nicht direkt mitbekommen." Für sinnvoll hält der 22-Jährige diese Regelung allemal. "Es ist ja keine große Sache, die Melder anzubringen, und für Notfälle sind sie echt von Vorteil", meint der Völklinger, der die Melder selbst montiert hat.
"Natürlich ist mein Haus mit Rauchmeldern ausgestattet. Bereits letztes Jahr habe ich sie selbst an den Decken montiert", erzählt der 57-jährige Karsten Both. Für den Juristen spielt es keine Rolle, ob sie seit diesem Jahr Pflicht sind. Er findet, dass sie in jeden Haushalt gehören. "Wenn man überlegt, wie viele Brände es in der letzten Zeit im Saarland gab, halte ich Warnmelder noch mehr für ein Muss. Wer weiß, wem sie hätten helfen können", sagt der Völklinger.
Wegen seiner Kinder hat Martin Presser schon seit knapp zwölf Jahren Rauchmelder installiert: "Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. Deswegen werden unsere Rauchwarnmelder auch regelmäßig gewartet, und die Batterien werden ständig erneuert." Der Völklinger Verkäufer empfiehlt jedem, Vorkehrungen für solche Fälle zu treffen. "Ich kann es den Menschen wirklich nur ans Herz legen. Was sie am Ende damit machen, ist eine andere Sachen. Gerade bei den ganzen Bränden, die in letzter Zeit hier passiert sind, ist es umso wichtiger, dagegen vorzugehen", findet der 57-Jährige.
"Abgesehen davon, dass es seit diesem Jahr Pflicht ist, haben wir die Melder schon vor längerer Zeit angebracht", berichtet Ulrike Sticher, die in einem Optikergeschäft in Ludweiler arbeitet. Zwei dieser Rauchmelder habe sie von der Feuerwehr geschenkt bekommen: "Da wir zu der Zeit Mitglieder der Feuerwehr waren, ist man natürlich immer auf dem neusten Stand, was Sicherheitsvorkehrungen gegen Rauchentwicklung angeht", erklärt die 69-Jährige, die diese Regelung mehr als sinnvoll findet und auch jedem mindestens zwei Melder empfiehlt.
Vor ungefähr einem Monat hat auch der Völklinger Erwin Bennuit sein Haus mit Rauchwarnmeldern ausgestattet. "Ich hatte im Keller immer welche liegen, aber die waren von der Technik noch lange nicht so weit wie die von heute. Also haben mir meine Kinder neue vorbeigebracht, die ich dann installiert habe", erzählt der 87-jährige Rentner, der zehn Melder im gesamten Haus zählt. "Es steht außer Frage, ob Rauchmelder sinnvoll sind. Die Antwort ist doch klar. Sicherheit sollte immer vorgehen."
