Personalrat der Stadt für Erhalt des Filmhauses

St Johann · Das Filmhaus in der Mainzerstraße ist das Sorgenkind der Stadt.

 Sorgenkind der Stadt: das Filmhaus in der Mainzerstraße. Schräg gegenüber liegt das Geburtshaus des legendären Regisseurs Wolfgang Staudte, der den deutschen Nachkriegsfilm dominierte und bekannt ist für den Satz: „Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur.“ SZ-Archivfoto: Oliver Dietze

Sorgenkind der Stadt: das Filmhaus in der Mainzerstraße. Schräg gegenüber liegt das Geburtshaus des legendären Regisseurs Wolfgang Staudte, der den deutschen Nachkriegsfilm dominierte und bekannt ist für den Satz: „Feigheit macht jede Staatsform zur Diktatur.“ SZ-Archivfoto: Oliver Dietze

"Alle Jahre wieder droht das Filmhaus, Opfer von Sparorgien zu werden. Unser Filmhaus als kommunales Kino stellt einen kulturellen Wert an sich dar, es gehört zu unserer Stadt, und das muss so bleiben", sagt der Personalratsvorsitzende der Saarbrücker Stadtverwaltung Bernd Schumann.

Es seien vor allem die Beschäftigten des Amtes für kommunale Filmarbeit (Filmbüro) gewesen, die das Filmhaus seit Jahren "mit ihrer guten und engagierten Arbeit" in Gang gehalten hätten. Und ausgerechnet in diesem Amt habe die Stadtverwaltung am Personal gespart. Das habe dazu geführt, dass "Qualität und Angebote" reduziert wurden. Schumann betont: "Es sind unsere Beschäftigten, die seit Jahren gute Ideen einbringen, um die Attraktivität des Filmhauses zu steigern."

Anfang dieses Jahres haben sich - laut Schumann - die Mitarbeiter und der Leiter des Filmbüros mit dem Personalrat unterhalten und ein Paket mit Vorschlägen zur Rettung des Filmhauses diskutiert. Zu diesen Vorschlägen gehörten: mehr Werbung für die Vorstellungen, zum Beispiel für die Schulkinowoche, fürs Kinderkino und fürs Seniorenkino, dazu eine Kooperation mit dem städtischen Referat "Kinder in der Stadt" (Kids) und mit dem Kinderkakadu- Ferienprogramm, außerdem die Vermietung der Räumlichkeiten für Vorträge vor geschlossener Gesellschaft.

"Die Vorschläge der Mitarbeiter wurden offensichtlich ignoriert. Da läuft irgendwas gründlich schief", stellt Schumann fest und empfiehlt: "Überlegungen, dass man Mainstream- wie Kulturkino anbieten kann, schweben im Raum. Darüber sollte man mit den Experten vor Ort sprechen. Ebenso sollte der Ausbau von Filmgenres, die im Saarland eine große Szene, aber noch keine Vorführorte haben, beispielsweise Anime- oder Mangaverfilmungen (japanische Zeichentrickfilme) angedacht werden."

Auch "baulich und inhaltlich" müsse die Stadt ein stimmiges Konzept für die Zukunft des Filmhauses entwickeln. Hier fordere der Personalrat, "dass endlich die Beschäftigten als die Experten mit einbezogen werden".

Laut Schumann müsse jetzt vor allem ein klares Bekenntnis von Politik und Verwaltung zum Erhalt des Filmhauses her. Hierzu gehöre, dass der Etat nicht gekürzt, sondern aufgestockt wird.

 Bernd Schumann Foto: Becker&Bredel

Bernd Schumann Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Schumann: "Ein kommunales Kino ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir fordern unseren Kulturdezernenten auf, jetzt endlich mal Gas zu geben. Es gibt hier keine Geschwindigkeitsbegrenzung."

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