Immer noch Mängel an Kindertagesstätte

Malstatt · Die städtische Kita auf der Rußhütte – und ihr Garten – sind immer noch nicht ganz fertig. Deshalb müssen die Erzieherinnen dort immer wieder improvisieren. Mit dieser Kritik sah sich jetzt Oberbürgermeisterin Charlotte Britz konfrontiert.

 Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Mitte, weißes Jackett) ließ sich bei ihrem Stadtteilrundgang auf der Rußhütte von den Bürgern darüber informieren, wo der Schuh drückt. Foto: Becker&Bredel

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (Mitte, weißes Jackett) ließ sich bei ihrem Stadtteilrundgang auf der Rußhütte von den Bürgern darüber informieren, wo der Schuh drückt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Während Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz ihren sommerlichen Besuchen in den Stadtteilen gelassen entgegensieht und souverän den Problemen der Bürger begegnet, kam am Mittwoch beim Besuch auf der Rußhütte ein ungewohntes Maß an Ärger in der Verwaltungschefin auf. Denn die Kritik traf sie völlig unvorbereitet und aus heiterem Himmel.

"Ist das schön geworden", war es noch Minuten zuvor mehrfach zu hören, als die Gruppe das Gelände der neuen städtischen Kindertagesstätte inspizierte. Nagelneue Spielgeräte, sattes Grün, ein spektakulärer Hang mit viel Potenzial für Erlebnispädagogik. Wenn jetzt noch ein Zaun um das Außengelände käme, müsste das doch ein perfektes Spielparadies für Kinder sein? Der soll im Oktober kommen, also mit etwa einem Jahr Verspätung. Dann die Frage nach ein bisschen Schatten im hinten liegenden Außenbereich. Der Plan der Verwaltung: Erzieherinnen sollen dann ein paar Sonnenschirme aus dem mittleren Außenbereich verstellen.

"Die werden sich bedanken, weil sie so schon überfordert sind", brach es da aus Eyliene Schunag heraus. Sie ist Vorsitzende der Elternvertretung. Sie wisse, dass die Pädagoginnen immer wieder improvisieren müssten. Vor allem, weil der Außenbereich noch nicht richtig genutzt werden kann. Auch drinnen sei noch nicht alles zum Besten, so gebe es Probleme mit dem Boden, der möglicherweise wieder entfernt werden müsse.

Britz reagierte unwirsch, weil sie auf diesem Wege von den Problemen erfahren habe. Möglichst bald wolle sie jetzt das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen suchen, um die Probleme zu erörtern und zu lösen. Thema wird dann wohl auch der Dienstweg bei Problemmeldungen sein - weil die Oberbürgermeisterin eben solche Überraschungen nicht schätzt. Der alte Kindergarten war übrigens auch noch Thema. Gleich mehrfach meldeten sich alteingesessene Rodenhofer zu Wort. Innen sei das Gebäude noch genauso top wie außen. Das längst zum Ortsbild gehörende Haus dürfe auf keinen Fall aufgegeben werden. Wird es wohl auch nicht. Wie Frank Schmitz informierte, wird der alte Kindergarten als Erweiterung des neuen benötigt: "Denn der platzt schon aus allen Nähten."

Am Spielplatz an der Straße Am Hof gibt es Dank vieler Bäume ausreichend natürlichen Schatten. Viele Eltern mögen das, andere meinen, dass der viele Schatten den Spielplatz "zu dunkel" mache.

Als "Schandfleck" bezeichnete Stefanie Hanauer von der Initiative WIR die Bauruine in der Fischbachstraße. Die habe aber jüngst einen Käufer gefunden, und die Situation werde sich bald bessern.

Außerdem hat der Malstatter Ortsteil am Fischbach noch eine Besonderheit zu bieten. Nämlich eine alte gelbe Telefonzelle, wo die Straße Am Hof in die Fischbachstraße mündet. Funktionstüchtig ist sie längst nicht mehr, Telefonbücher und Apparat sind ausgebaut. So wird sie dann womöglich auch bald verschwinden. Ansonsten hat Rußhütte die gleichen Probleme, wie sie in allen Stadtteilen auftauchen. Vor allem die vielen Autos, die im absoluten Halteverbot stehen.

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