Dankeschön an die Stützen unserer Gesellschaft

Quierschied · Ob im sozialen Bereich, in der Politik oder im Sport: Wer sich ehrenamtlich engagiert, opfert Zeit, Nerven und manchmal auch Geld fürs Ehrenamt. Jetzt gab es Anerkennung von hoher Stelle.

Sonst arbeiten sie meist im Hintergrund, am vorigen Mittwoch standen sie auch einmal im Mittelpunkt. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer war eigens in den Sitzungssaal des Quierschieder Rathauses gekommen, um drei Frauen und vier Männern die saarländische Ehrenamtsnadel zu verleihen.

"Andere Auszeichnungen sind immer an etliche Formalien geknüpft", sagte die Regierungschefin, "die Ehrenamtsnadel wurde 2008 von der Landesregierung gestiftet als eine besondere Auszeichnung für Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl und ihre Mitmenschen einsetzen".

20 Jahre lang war Rainer Dillenburger Betriebsrat im Neunkircher Eisenwerk, in Zeiten von Strukturwandel und dem Kampf um Sozialpläne eine schwierige Aufgabe. Doch Dillenburger war auch ehrenamtlich Richter, half im Sportverein und organisierte während des Balkankrieges Hilfslieferungen für die dortige Bevölkerung.

Für die Quierschiederinnen und Quierschieder ist das Deutsche Rote Kreuz fest mit dem Namen Roswitha Maurer verbunden. Sei es bei der Organisation von Blutspendeterminen, der Planung des Weihnachtsmarktes, bei der Handarbeits- und der Wandergruppe oder bei der Vorbereitung des Neujahrsempfangs - Roswitha Maurer ist seit teilweise über vier Jahrzehnten immer dabei.

Dass das Ehrenamt in Quierschied auch von Auswärtigen mitgeprägt wird, beweist der Heusweiler Jürgen Robiné. Als langjähriger Vorsitzender des ASV Quierschied hat er mit dafür gesorgt, dass der Handballsport trotz des immer größer werdenden Angebots für Jugendliche attraktiv bleibt und damit auch die Erwachsenen immer wieder für die Vereinsarbeit begeistert.

"Ich freue mich, dass unter den Geehrten auch zwei Vertreter aus der Politik sind", sagte Kramp-Karrenbauer, "denn sie bekommen oft die Prügel von der Basis, die eigentlich die Berufspolitiker manchmal verdient hätten". Zwanzig Jahre war Gilbert Schmidt kommunalpolitisch tätig, kämpfte für die Lärmschutzwand an der A 8 bei Göttelborn und ist seit 1995 Umweltbeauftragter des Regionalverbandes. Ganz nebenbei gehört er zum Kompetenzteam des Kirchenchores und betreut die Pilgerstation für den Jakobsweg am Eingang von Göttelborn.

Agnes Schreiber war die erste Frau im Quierschieder Gemeinderat zu einer Zeit, als dies noch keine Selbstverständlichkeit war. "Ohne solche Frauen gäbe es heute keine Ministerinnen, Ministerpräsidentinnen oder die Bundeskanzlerin", dankte Kramp-Karrenbauer einer politischen Wegbereiterin, die auch in der Pfarrgemeinde oder als Elternsprecherin mitgearbeitet hat oder es noch immer tut.

Ein Volltreffer für den Schützenverein Wilhelm Tell Quierschied ist Robert Stein. Insgesamt 32 Jahre hat er den Verein bislang geführt. Auch in schwierigen Zeiten hat er immer den Spagat zwischen Breiten- und Spitzensport geschafft, für beide Fraktionen optimale Trainingsbedingungen aufgebaut und so natürlich großen Anteil am Erfolg.

Im sozialen Bereich tätig ist Elisabeth Trenz. Sie arbeitet seit 1999 als "Grüne Dame" im Krankenhaus Sulzbach. "Ich bin mit einem Grünen Herrn verheiratet", erzählte die Ministerpräsidentin, "darum weiß ich um die Aufgaben und die Bedeutung Ihres Schaffens für die Patientinnen und Patienten". Elisabeth Trenz engagiert sich auch beim Sängerbund und im Chor. "Eine Gemeinde wie Quierschied mit einem so breiten Angebot an Vereinen und sozialen Gruppen braucht dringend diese Ehrenamtlichen, die mit Herzblut für ihre Sache einstehen, sich immer wieder begeistern und damit auch andere begeistern können", sagte Bürgermeister Lutz Maurer und wandte sich dann direkt an die Geehrten: "Die Gemeinde ist froh und stolz zugleich, Persönlichkeiten wie euch in ihrer Mitte zu haben."

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