Gesundheitsamt stellte dem Teich das Wasser ab

Kleinblittersdorf · Der Teich Bemelswiese zwischen Kleinblittersdorf und Auersmacher liegt in einer Wasserschutzzone 2. Weil er nicht dicht ist, leitete die Gemeinde Quellwasser aus Auersmacher in den Teich. Jetzt blockierte das Gesundheitsamt den Zufluss – weil das Grundwasser in Gefahr geraten könnte.

 Der Wasserzulauf zum Teich in der Bemelswiese wird derzeit vom Gesundheitsamt blockiert. Foto: Heiko Lehmann

Der Wasserzulauf zum Teich in der Bemelswiese wird derzeit vom Gesundheitsamt blockiert. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Seit etwa zwei Jahren kümmern sich Bürger aus Kleinblittersdorf freiwillig darum, den Teich Bemelswiese zwischen Kleinblittersdorf und Auersmacher wiederherzustellen. In den 1990er Jahren hatte der Gemeinderat beschlossen, den Teich für etwa 190 000 Mark (rund 95 000 Euro) bauen zu lassen. Was zu Beginn wunderschön aussah und auch so gut wie jede Broschüre der Gemeinde bebilderte, ging in den Jahren danach immer mehr den Bach hinunter. Er verwilderte komplett.

Die Kleinblittersdorfer Bürger mit Ortsvorsteher Hans-Josef Bur an der Spitze engagierten sich für den Teich. "Wir haben etwa 2000 Stunden Arbeit in den Teich gesteckt, Sponsoren gesucht und auch das Drumherum wieder hergerichtet", sagt Hans-Josef Bur. Das große Problem: Der Teich ist nicht dicht und verliert Wasser . Allerdings könnte der Teich durch eine vorhandene Leitung mit Regen- und Quellwasser aus Auersmacher gespeist werden. Auf Anweisung des Gesundheitsamtes wurde diese Leitung vor wenigen Wochen abgedreht, so dass der Teich kein Wasser mehr bekommt. Wie die Gemeindewerke mitteilten, geht es darum, dass in der Auersmacher Kapellenstraße von einer Straßenseite das Oberflächenwasser in die Leitung läuft, die zum Teich führt. Bei der jährlichen Begehung habe das Gesundheitsamt dies festgestellt und deshalb nun die Leitung blockiert.

Der Grund: Der Teich liegt in einer Wasserschutzzone 2. Im Gemeinderat machten die ehrenamtlichen Helfer, die den Teich wieder auf Vordermann brachten, ihrem Ärger Luft. "Mir kommt es vor, als wenn unsere Arbeit hier absichtlich blockiert wird. Das Wasser läuft jetzt am Teich vorbei in den Straßengraben und der zählt ebenfalls zur Wasserschutzzone 2", sagte Ernst Andres. Für Ortsvorsteher Hans-Josef Bur ist es völlig unverständlich, wie das Gesundheitsamt nach 15 Jahren plötzlich darauf kommt, dass in der Kapellenstraße Straßen-Abwasserleitungen an die Teichzuleitung angeschlossen sind.

Die Gemeindewerke bestätigten, dass das Wasser jetzt zwar um den Teich herum geleitet wird, aber dennoch in den Straßengraben in der Wasserschutzzone 2 fließt. Wie das Gesundheitsamt die Panne in der Kapellenstraße festgestellt habe, wisse man bei den Gemeindewerken auch nicht.

Bürgermeister Stephan Strichertz und die Gemeindewerke versicherten jedoch, dass man keineswegs etwas blockieren möchte, sondern mit Nachdruck daran arbeite, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wieder Wasser in den Teich fließen kann.

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