Ärger über höhere Heizölpreise bei EC-Zahlung

Ottweiler · Weshalb verlangen einige Heizölanbieter bei EC-Zahlung im Internet wesentlich mehr Geld als der Händler bei Barzahlung vor Ort? Diese Frage hat sich SZ-Leser-Reporter Bernd Luuk gestellt. Wir haben nachgehakt.

Zwei Mal täglich vergleicht Bernd Luuk aus Ottweiler die Preise der Heizölanbieter auf der Internetplattform heizöl24.de. "Dabei fällt mir auf, dass man für die Zahlungsart EC-Karte saftig abkassiert wird", berichtet der SZ-Leser-Reporter. Obwohl das Debitkarten-System für die Unternehmen deutlich mehr Sicherheit biete, verlangten einige Anbieter für diese Alternative im Vergleich zur Barzahlung fast 70 Euro mehr.

Oliver Klapschus, Geschäftsführer der Internetagentur für den Mineralölhandel interaid GmbH, die das Portal heizöl24.de betreibt, erklärt, dass es in dieser Branche viele Firmen gebe, die EC-Zahlung nicht anbieten. Einige verfügten schlicht nicht über mobile EC-Karten-Lesegeräte, andere hätten Angst davor, in Funklöchern, in denen die Geräte nicht funktionieren, auf die unsichere Zahlung per Lastschrift ausweichen zu müssen.

Wählten die Nutzer des Vergleichsportals eine Zahlung per EC-Karte, fielen die Firmen, die das Heizöl zwar günstiger, aber dafür keine EC-Zahlung anbieten, komplett aus der Übersicht raus, sagt Klapschus. So ließen sich die Differenzen, die der Leser-Reporter beobachtet, erklären.

Der Verbraucherzentrale Saarland ist dieses Problem dagegen noch nicht begegnet. Zurzeit gebe es wegen der rasanten Talfahrt der Preise jedoch gehäuft Anfragen zum Widerruf beim Heizölkauf. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 17. Juni 2015 könnten Bestellungen, die im sogenannten Fernabsatz getätigt wurden, widerrufen werden, erklärt Berater Martin Nicolay. Typisch hierfür seien Verträge, die am Telefon oder im Internet geschlossen werden. Laut Verbraucherzentrale gilt dieses Widerrufsrecht bis zur Lieferung des Heizöls und kann deshalb bares Geld wert sein.

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