Pure Lebensfreude, die unter die Haut ging

Neunkirchen · Musiker der Stadtkapelle Neunkirchen, des Musikvereins Bubach-Calmesweiler und aus anderen Orchestern haben sich zum Projektorchester zusammengeschlossen. Wie das klingt, war am Sonntag zu hören.

 Ein beeindruckendes Konzert präsentierte das Stadt-Land-Plus-Orchester in der Neunkircher Gebläsehalle. Foto: Andreas Detemple

Ein beeindruckendes Konzert präsentierte das Stadt-Land-Plus-Orchester in der Neunkircher Gebläsehalle. Foto: Andreas Detemple

Foto: Andreas Detemple

"Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen", so heißt es im Volksmund. Die Besucherinnen und Besucher der musikalischen Reise des Projektorchesters "Stadt-Land-Plus" haben demnach viel zu erzählen, erlebten sie doch am Sonntagmittag in der Neunkircher Gebläsehalle unter diesem Motto eine Konzertreise auf höchstem Niveau. Das Projektorchester "Stadt-Land-Plus", das sind die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle Neunkirchen (Stadt), des Musikvereins Bubach-Calmesweiler (Land) und einiger befreundeter Musiker aus anderen saarländischen Orchestern (Plus), die das Projekt mit ihrer Teilnahme aus purer Spielfreunde heraus unterstützen. Eine Spielfreude, die man am Sonntag beim Konzert förmlich spürte. Imposant schon der musikalische Auftakt mit dem feurigen "Festmarsch" von Thomas R. Becker, dem Leiter des Polizeimusikkorps des Saarlandes.

Jörg Graf dirigierte

Beeindruckend auch die humoreske Derek-Bourgeois-Komposition "Serenade vor Wind Band", die das Orchester im Mittelteil im 13/8 Takt präsentierte. Von England ging die Reise nach Italien. Da wippten die Füße in der gut besetzten Gebläsehalle bei dem neapolitanischen Volkslied "Funiculi-Funicula Rhopsody" von Luigi Denza, von Yo Goto für das sinfonische Orchester arrangiert. Das war pure italienische Lebensfreude in Tarantella und Walzerrhythmen, die unter die Haut ging.

Dirigent Jörg Graf, der Leiter des Projektorchesters, riss seine Musikerinnen und Musiker mit seinem leidenschaftsvollen Dirigat förmlich mit, was insbesondere auch bei der Chuck-Mangione-Komposition "Children of Sanchez" zu hören und zu spüren war. Das feurige Temperament Mexikos schien sich förmlich aufs Orchester übertragen zu haben. Großartig auch die zwischenzeitlichen Soli von Klaus Bock am Flügelhorn. Mit viel Applaus verabschiedete sich das Projektorchester schwungvoll mit Mount Everest, einer Komposition von Rosanno Galante in eine wohlverdiente Pause.

Mit Jazzeinschlägen des skandinavischen Komponisten Jan Magne Forde nahm das Orchester bei "Bruremarsj" seine Besucher im zweiten Konzertteil mit auf die weitere Reise, die über "Chick corea Olè" in einem Arrangement von Bob Lowden" und die Highland Cathedral", arrangiert von Siegfried Rundel, nach Irland führte. Die nordirische Nationalhymne "Londonderry Air", besser bekannt als "Danny Boy", unterstrich die spürbare Harmonie im rund 60-Mitglieder starken Orchester . ,,Orchester haben keinen Klang. Den macht der Dirigent", waren die Worte von Anke Eberhard, Vorsitzende der Stadtkapelle. Diesen Satz dürfte sich nach dem Konzert so manch einer gemerkt haben.

Gudrun Schomer moderierte

Jörg Ruf, der sowohl die Stadtkapelle als auch den Musikverein Bubach-Calmesweiler als Dirigent leitet, hat dieses Projektorchester mit Leidenschaft und Fingerspitzengefühl zu einer in sich schlüssigen Einheit geformt und hat ihm am Sonntagnachmittag ganz besondere Klänge entlockt. Wie bei Naohiro Iwai`s "Songs from the States" oder dem Ende der musikalischen Reise, die mit "New York, New York", gesanglich untermalt durch Alexander Fritze, einen weiteren Höhepunkt erlebte.

Klar, dass in der amerikanischen Hauptstadt nicht Schluss sein konnte, forderte das Publikum doch lautstark Zugabe. Mit "My Way" und dem "Steigermarsch" verabschiedeten sich die Musikerinnen und Musiker . Gudrun Schomer vom Musikverein Bubach-Calmesweiler moderierte charmant und gewohnt professionell.

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