Neunkircher wollen bessere Gastronomie

Neunkirchen · Der Ruf der Jungen Union nach einem Gastronomie-Konzept stößt bei Bürgern in der Stadt Neunkirchen auf offene Ohren. Sie wollen andere und bessere Restaurants, mehr Sicherheit und mehr Parkplätze.

Viel Konkretes enthält sie zwar noch nicht, die Forderung der Jungen Union nach einem "Gastronomie-Konzept für die City" (siehe: Auf einen Blick). Doch den Wunsch der jungen CDU-Politiker nach einem besseren gastronomischen Angebot teilen viele Neunkircher Bürger bei einer SZ-Umfrage.

"Grundsätzlich fehlt schon etwas", sagt Peter Bach, Inhaber eines Obst- und Gemüsegeschäftes und einer Bäckerei am Stummplatz bei der SZ-Umfrage. Sein Eindruck: "Wenn die Läden geschlossen sind, ist es mit der Gastronomie vorbei." Ähnlich sieht das Carmen Feldes: Ab 20 Uhr sei die Innenstadt "tot". Wichtiger als neue Angebote sei aus ihrer Sicht aber mehr Sicherheit. "Es ist schwierig, abends wegzugehen", sagt die Rentnerin aus Heinitz. Sie sei mehrfach angepöbelt worden.

Auch Verinder Singh, Inhaber der "Brasserie am Stummplatz", hätte nichts gegen mehr Überwachung in der Innenstadt. "Außerdem fehlt es an Parkplätzen", ärgert er sich. Auch mehr Veranstaltungen auf dem Platz wären gut. Außer, schränkt er lachend ein, wenn sie wie im Falle des Zeltes der Weinlounge (siehe: Bericht auf dieser Seite) zu dicht an sein Lokal rankämen. City-Managerin Jessica Strube, die am Freitagmittag direkt gegenüber mit den letzten Vorbereitungen für die Weinlounge beschäftigt ist, unterstreicht, wie wichtig die Veranstaltung ist. "Man merkt, dass das Thema Wein und Genießen ankommt", sagt sie. Mehrere Hundert Gäste erwarte sie pro Abend. Zum Vorschlag der Jungen Union könne die Stadt aber noch nicht viel sagen: "Eine Antwort ist in Arbeit".

"Es fehlt einiges", sagt Kevin Engels zur Gastronomie-Debatte. Der 26-jährige Chef eines Neunkircher Medienunternehmens würde für eine bessere Qualität "gerne etwas mehr bezahlen". In Neunkirchen gibt es seiner Meinung nach aber nicht genügend gute Köche. Er hätte gerne mal "nicht nur Pommes und Nudeln" als Beilage. Rentnerin Christa Bodmer findet, Dönerläden, Pizzerien und China-Restaurants gebe es genug. Ihr fehle "normale saarländische Hausmannskost" wie Dibbelabbes und Gefillde.

Neunkircher Restaurants sind kein Thema für Bernhard Haas und seine Freunde. "Wir gehen da gar nicht rein", sagt der 56-jährige Rentner bei einem mittäglichen Flaschenbier auf der Bank gegenüber Galeria. Seine Grundsicherung lasse ihm da wenig Spielraum. Ähnlich sieht das auch ein weiterer Freund, der sich als Dieter aus St. Wendel vorstellt. Er bessere sich die Rente durch Mundharmonikaspielen auf. Seit dem Rauchergesetz trinke er sein günstiges "Rewe-Bier" aber ohnehin am Liebsten in der Natur.

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Auf einen Blick "Neunkirchen , die Stadt zum Leben", unter dieser Überschrift fordert die Junge Union (JU) ein "Gastronomie-Konzept für die City". Es sei schade, dass es "verhältnismäßig wenige Lokale, Clubs oder Discotheken in Neunkirchen " gebe, schreiben die Jungpolitiker in einem Appell ans Rathaus, der der SZ vorliegt. Es müsse ein "umfassendes Konzept" für die Innenstadt geben, Wirtschaftsförderung und City-Management müssten sich stärker einbringen und offen auf Gastronomen zugehen. Außerdem könnten leerstehende Geschäfte mit Hilfe von Förderprogrammen in Gastronomiebetriebe umgewandelt werden, so die JU. red

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