Kein Steinobst und kaum Äpfel

Kreis Neunkirchen · Viel Apfelsaft aus den heimischen Gärten wird es in diesem Jahr nicht geben, bestätigen die Obst- und Gartenbauvereine im Kreis. Wenig dramatisch sehen das die einen, anderen bereitet die schlechte Ernte Sorgen.

 Schöne, saftige Äpfel gibt es zwar auch in diesem Jahr, aber nicht gerade viele. Foto: dpa/Roland Holschneider

Schöne, saftige Äpfel gibt es zwar auch in diesem Jahr, aber nicht gerade viele. Foto: dpa/Roland Holschneider

Foto: dpa/Roland Holschneider

Es gibt Jahre, in denen stapeln sich im Keller die Flaschen und Tetrapacks, frisch abgefüllt mit Apfelsaft aus der Kelterei des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins (OGV). Da wird bis ins Frühjahr hinein die ganze Familie mit dem leckeren Saft versorgt, der bei jedem Schluck nach den Äpfeln im heimischen Garten schmeckt. Aber in diesem Jahr sieht es sehr mau aus, denn die Obsternte ist mehr als dürftig ausgefallen.

"So schlecht wie in diesem Jahr war es schon lange nicht mehr", sagt Horst Burkhart vom OGV Schiffweiler, fügt aber an, dass die Ernte regional unterschiedlich ausfalle. "Bei mir im Garten hängen die Bäume voll. Das mag daran liegen, dass hier ein Imker in der Nähe ist", sagt Burkhardt. Aber unterm Strich bleibt es ein schlechtes Jahr: Bei Mirabellen, Quetschen und Kirchen sei die Ernte gleich null. Und wo sonst im Schnitt rund 9000 Liter Apfelsaft abgefüllt werden, kommen in diesem Jahr vielleicht 4000 zusammen. "Und das ist nicht viel", weiß Burkhardt.

Ähnliches berichtet Anton Klesen vom OGV Eppelborn: "Die Steinobsternte fällt in diesem Jahr aus. Bei Äpfeln sieht es unterschiedlich aus. Die Sorte Pinova zum Beispiel gibt es in diesem Jahr recht häufig." Dass die Apfelernte im Vergleich zu den Vorjahren abfällt, hänge mit dem nass-kalten Wetter im Mai und Juni zusammen, erklärt Klesen. "Bei der Witterung, zur Zeit der Blüte, waren die Bienen und Insekten nicht sehr aktiv." Besorgniserregend sei das schlechte Erntejahr allerdings nicht. "In manchen Jahren hat man eine Schwemme, in anderen gibt es weniger Obst. Das ist nicht unnormal", sagt Klesen.

Bei den Wiebelskircher Obstbauern, wo 2008 noch 160 Tonnen Äpfel gepresst wurden, kommen in diesem nur sechs bis sieben Tonnen zusammen, sagt der Vorsitzende Frank Obermann. "Die Ernte fällt ja in jedem Jahr anders aus, aber bei einer so geringen Menge mache ich mir schon so meine Gedanken", sagt er. Dass die Bäume in seinem Garten mehr recht Obst tragen, hänge vermutlich damit zusammen, dass er einige Insektenhotels hat.

Beim OGV Ottweiler Stadt steht die Kelterei in diesem Jahr ganz still. "Wir machen nix, mangels Masse", sagt der Vorsitzende Ernst Philippi, der allerdings gelassen bleibt. "Schlechte Erntejahre hat es früher auch schon gegeben. Bei dem nassen Wetter im Frühjahr sind die Bienen eben weggeflogen. Philippi findet: "Da kann man nichts machen."

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