Lutherwurst und Lutherbier statt Süßem oder Saurem

Furpach · Das Lutherfest ist inzwischen fester Bestandteil im Furpacher Festkalender. So feierten auch dieses Jahr katholische und evangelische Christen gemeinsam im Kirchsaal des Martin-Luther-Hauses bei Lutherbier und Schmalzbrot.

 Auch ein Bingo-Spiel wurde angeboten. Foto: Kirchengemeinde

Auch ein Bingo-Spiel wurde angeboten. Foto: Kirchengemeinde

Foto: Kirchengemeinde

. Der Kirchsaal im Martin-Luther-Haus war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. "Ein bisschen wie Weihnachten", meine Pfarrer Uwe Schmidt im Blick auf die volle Kirche. In seiner Begrüßung betonte er, dass das Reformationsfest inzwischen ein Fest für alle Christen sei. Die Trennungen der Vergangenheit seien längst überwunden und katholische und evangelische Christen hätten allen Grund, gemeinsam zu feiern. Der Gottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet vom Kirchenchor, der Musikgruppe des Gemeindebezirks Furpach /Kohlhof, und an der Orgel spielte Kantor Helmut Werz. Konfirmanden beteiligten sich am Gottesdienst und stellten gemäß dem Motto des Abends "Schlag nach bei Luther" heraus, dass Martin Luther auch humorvoll sein konnte. "Bei Martin Luther können wir coole Sprüche finden", stellte Tim Bonner fest.

In seiner Predigt erzählte Pfarrer Schmidt von einer evangelischen Gemeinde in Österreich, der es im 18. Jahrhundert von der katholischen Obrigkeit noch verboten war, eigene Kirchen zu bauen und Glocken zu läuten. Darauf gab es von dem Konfirmanden Paul Tannrath den Einwurf, ob denn den Furpacher Evangelischen auch verboten sei die Glocken zu läuten. Denn die evangelischen Glocken schweigen in Furpach schon seit geraumer Zeit. Dem entgegnete Pfarrer Schmidt, dass es natürlich von keiner Seite verboten sei, Glocken zu läuten. Der Gemeinde fehle noch das Geld zur Restaurierung der Läuteanlage. Aber man sei eifrig dran, Geld dafür zu sammeln und vielleicht fänden sich ja ähnliche Spender wie bei der Borussia, meinte er augenzwinkernd. Nach dem Gottesdienst feierten die rund 250 Besucher in den unteren Räumen kräftig weiter. Die Jugend baute erstmals für das Lutherfest ein Zelt auf, das ebenso bis in den späten Abend gut gefüllt war. Das schon traditionelle Lutherbier, das Pfarrer Schmidt eigens mit einigen Männern aus Thüringen herbeischafft, kam wieder gut an.

Dazu reichte die Gemeinde Schmalzbrote und eine speziell für den Abend hergestellte "Lutherwurst". Als eine besondere Attraktion des Lutherfestes wurde ein Bingo-Spiel durchgeführt. Die ersten drei Gewinner erhielten als Preis jeweils einen Präsentkorb. Die Gemeinde-Jugend zeigte sich an dem Abend besonders aktiv und half rund um das Fest kräftig mit. Das Lutherfest in Furpach ist inzwischen ein fester Bestandteil im Festkalender und für viele eine willkommene Alternative zu den weit verbreiteten Halloween-Feiern.

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