. "Ungewohnter Platz", sagte Michael Schmidt (CDU ), nachdem er am Dienstagabend erstmals als frischgebackener Ortsvorsteher von Ottweiler-Zentral auf dem "Chefstuhl" Platz nahm. Er ist Nachfolger von Frank Pampa (SPD ), der diesen ehrenamtlichen Posten über drei Jahrzehnte hinweg innehatte und insgesamt 35 Jahre lang Mitglied in "seinem" Ortsrat war. Neun der 15 Ortsratsmitglieder stimmten am Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses für Michael Schmidt, der seit fünf Jahren im Ortsrat Ottweiler-Zentral sitzt. Vier Stimmen gingen an Etienne Cayrol (SPD ) und eine an Johannes Niederkirchner (Linke); des Weiteren gab es eine ungültige Stimme. Christdemokrat Karl-Heinz Nätzer steht Ortsvorsteher Schmidt während der nächsten fünf Jahre als Stellvertreter zur Seite - auch hier zeichnete sich eine Mehrheit von 60 Prozent ab. Die Kommunalwahlen Ende Mai würfelten auch den Ortsrat Ottweiler-Zentral neu zusammen. Während die CDU 46,6 Prozent (acht Sitze) der Stimmen erhielt, wurde die SPD mit 39 Prozent der Stimmen (fünf Sitze) zusammen mit Linke sowie FWG (je einen Sitz) in die Opposition verwiesen. Der neue Ortsvorsteher Michael Schmidt: "Angesichts der schwierigen Situation unserer Stadt, müssen wir gemeinsam für Ottweiler arbeiten."

Während der nächsten fünf Jahre will der 44-jährige Berufssoldat an die langjährige Arbeit seines Vorgängers anknüpfen. "Lieber Frank, ich habe mir deine guten Eigenschaften genau gemerkt und die schlechten habe ich gerade vergessen", sagte Schmidt in Richtung Pampa. Zusammen mit Pampa verlassen acht weitere Ortsratsmitglieder den Rat, teils freiwillig, teils als Ergebnis der Wahlen. Die meisten scheidenden Ortsratsmitglieder waren am Dienstag anwesend und Bürgermeister Holger Schäfer nutzte die Gelegenheit, ihnen ausdrücklich für das ehrenamtliche Engagement zu danken. Von einer "wahnsinnig langen ehrenamtlichen Tätigkeit" sprach Schäfer beim sichtlich gerührten Frank Pampa. Wer 30 Jahre lang immer wiedergewählt werde, habe alles richtig gemacht.

An diese Arbeit wolle die CDU-Fraktion frei nach dem Wahlkampfmotto "Gemeinsam für Ottweiler " anknüpfen, wie Fraktionssprecher Karl-Heinz Nätzer erklärte. In den nächsten fünf Jahren soll die Bürgerbeteiligung vorangetrieben werden; zudem s tehen Tourismus und Ansiedlung von Gewerbe im Fokus. Auf gute Zusammenarbeit hoffen auch Linke, FWF und SPD-Fraktion - letztere nach über 30 Jahren erstmals wieder Opposition. "Das wird nicht einfach, denn wir müssen uns in die neue Situation erst mal reinfinden", sagte Fraktionsvorsitzender Carsten Flaccus.

Michael Schmidt erklärte, er wolle sich Pampa als Vorbild nehmen, und "Führung" sei für ihn als Kompaniefeldwebel auch kein Fremdwort. Die Ortsratsmitglieder, deren Vertrauen er noch nicht habe, wolle er überzeugen: "Ich hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit."