Alle Hürden und Mauern überwunden

Neunkirchen · Ein „Rekordjahrgang" hat nun seine Ausbildung an der Edith-Stein-Schule beendet. Alle 75 Absolventen haben nun ihr Zeugnis zum Erzieher beziehungsweise zur Erzieherin in Händen, viele davon mit „sehr gutem" Ergebnis.

 Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Christuskirche feierten 75 Erzieherinnen und rErzieher der Edith-Stein-Schule für Sozialpädagogik ihren Abschluss nach der zweiten Teilprüfung. Foto: Willi Hiegel

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Christuskirche feierten 75 Erzieherinnen und rErzieher der Edith-Stein-Schule für Sozialpädagogik ihren Abschluss nach der zweiten Teilprüfung. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

"Mauern überwinden" lautete zwar das Motto der Abschlussfeier der Edith-Stein-Schule. Aber die am Eingang zur Christuskirche aufgestapelten (Papier-)Steine waren kein wirkliches Hindernis für die Besucher, sondern reine Deko. Tatsächlich einiges an Widerständen bewältigt und hinter sich gelassen haben dagegen die 75 Absolventen in den letzten vier Jahren. Den Lohn der Mühe konnten sie nun - in Form des Zeugnisses der zweiten Teilprüfung, dem damit verbundenen Fachabitur sowie der staatlichen Anerkennung als Erzieher - mit nach Hause nehmen. "Es war der stärkste Jahrgang, den ich an dieser Schule erlebt habe", äußerte Schulleiterin Therese Birringer in ihrer Ansprache mit einigem Stolz. Denn auch die Ergebnisse können sich sehen lassen: Jeweils 30 Prozent der Schüler erreichten die Note "sehr gut" und "gut", niemand fiel durch: "Ein supertolles Ergebnis", lobte Birringer. "Mauern geben einerseits Sicherheit, können andererseits aber auch trennend wirken. Gut, dass die Mauern unseres Schulgebäudes Öffnungen haben: Fenster, die Sonne und Licht einlassen, Türen, die wir weit öffnen können, durch die wir andere eintreten lassen, durch die wir uns gestärkt auf unseren Weg machen können."

Zuvor hatte man das Schuljahr mit einem Festgottesdienst würdig beendet. In ihrer Predigt lieferte sich Pfarrerin Britt Goedeking mit Lehrer Karl-Josef Klär einen rhetorischen Schlagabtausch darüber, wie man der Mauer Herr wird. Während sie die "Kopf durch die Wand"-Methode bevorzugte - "Euer Abschluss ist wie der Durchbruch durch eine mehr oder weniger harte Mauer" - plädierte der Sportlehrer für eine sanftere Art: "Für mich ist er eher wie ein Überwinden der Mauer: Kompetenzen erwerben und taktisch geschickt Eisen einschlagen, um höher zu gelangen. Irgendwann über den Rand der Mauer spähen und entdecken: Ich glaube, die Mühe lohnt sich, ich will da rüber" - über die Hürde der zweiten Teilprüfung. Die Kraft dazu stammt, und da waren sich beide einig, vor allem aus dem Glauben, gemäß dem Psalm: "Du, Gott, stellst meine Füße auf weiten Raum." Als Kraftbringer und Erinnerung durfte sich jeder Absolvent einen weißen (Mauer-)Stein aussuchen, die wahlweise "Mut", "Glück", "Kraft" oder "Freude" symbolisieren. Zum Gelingen des ökumenischen Gottesdienstes, der von Schülern vorbereitet und gestaltet worden war, trugen nicht zuletzt Musiklehrer Gerhard Bronder am Klavier sowie die beiden Gesangssolistinnen Kieu Bui und Eugenia Santamaria bei.

Einer der Höhepunkte der anschließenden Zeugnisübergabe war das Überreichen des Europasses an Niklas Schäfer. Er hatte das Privileg genossen, ganz spezielle Erfahrungen mit irländischen Mauern sammeln zu können: während seines Aufenthaltes in Dublin, wo er dank des europäischen Programms Leonardo da Vinci sein einjähriges Berufspraktikum an der St. Kilian's German School absolvierte.

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