„Jagdpolitik ist keine Spielwiese“

Wadern · Beim Kreisjägertag waren rund 100 Reviere vertreten. Auf dem Programm stand unter anderem die Ehrung treuer Mitglieder und erfolgreicher Jäger.

 Zahlreiche Jäger wurden auf der Kreisversammlung der Vereinigung der Jäger des Saarlandes in Wadern für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Fotos: Brücker

Zahlreiche Jäger wurden auf der Kreisversammlung der Vereinigung der Jäger des Saarlandes in Wadern für langjährige Mitgliedschaft geehrt. Fotos: Brücker

Zahlreiche Geweihe und Gehörne schmückten am Wochenende die Herbert-Klein-Halle in Wadern. Einerseits war diese Trophäen- und Hegeschau beim Kreisjägertag der neun Hegeringe mit knapp 100 Revieren im Grünen Kreis für die Jäger ein stattlicher Beweis ihrer getätigten Leistungen, andererseits aber auch ein Nachweis ihres waidmännischen Glücks.

Mit festlichem Hörnerklang eröffnete der Jagdhornbläserchor "Hochwald" unter Hornmeister Christian Leidinger diese von zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Jägerschaft sowie Behörden begleitete Zusammenkunft der Jäger, in deren Mittelpunkt neben einem Jahresrückblick von Kreisjägermeister Armin Birk die Ehrung langjähriger treuer Mitglieder stand. Darüber hinaus wurden die erfolgreichsten Jäger ebenfalls mit Urkunden und Medaillen ausgezeichnet.

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder sagte der Kreisjägermeister der Landesregierung seinen persönlichen Dank für eine harmonische Zusammenarbeit in den letzten drei Jahren. "Diese war so gut wie noch nie, vor allem mit Umweltminister Reinhold Jost", dankte Armin Birk dem Minister, der es verstanden habe, mit Umsicht und Weitblick Vertrauen zu schaffen und auch unterschiedlich geartete Institutionen mit sachlicher und zielorientierter Arbeitsweise zusammenzubringen.

Birk appellierte an die Politik, die Jagdpolitik nicht als Spielwiese zu betrachten, denn die saarländischen Jäger, die tagtäglich persönlich und finanziell für die Erhaltung der Umwelt und heimischen Tierwelt eintreten, hätten das nicht verdient.

Zur Weiterbildung im Rahmen der Schießübungen sagte Birk, dass diese gut angenommen werden. Als fester Bestandteil im VJS konnten über 1000 Mitglieder in über 150 verschiedenen Schießseminaren geschult werden. "Die Jägerschaft ist sich ihrer Verantwortung in der praktischen Jagdausübung durch gute Schießleistungen bewusst", betonte der Kreisjägermeister. Weiterer Schwerpunkt der Weiterbildung war die Neuausrichtung und Neugestaltung der Jagdaufseherausbildung, die in eine Seminarreihe "Revierleitung-Jägerwissen plus" eingebunden wurde. Eine erste Jagdaufseherprüfung steht im Mai an.

Allgemeine Bemerkungen machte Birk zur Strecke des vergangenen Jagdjahres. Sorgen bereite den Jägern beim Schwarzwild die Afrikanische Schweinepest, gegen die es noch keinen geeigneten Impfstoff gebe. Von daher appellierte Birk an die Jäger, aufmerksam zu sein, wenn besondere Merkmale festgestellt werden.

Abschließend betonte Birk, dass Jäger und Jagd ein fester Bestandteil des Grünen Kreises seien. Als äußeres Zeichen der gesellschaftlichen Zugehörigkeit pflanzen die Jäger traditionell zum Hubertus-Tag am 3. November in einer Kommune des Landkreises den Baum des Jahres. Im letzten Jahr war dies eine Winterlinde, die im Waderner Stadtpark gemeinsam mit Bürgermeister Jochen Kuttler gepflanzt wurde (die SZ berichtete). In diesem Jahr werde eine Fichte (picea exelsa) gepflanzt. Kommune und Ort werden noch festgelegt.

Gute sportliche Leistungen erzielten auch die Jagdschützen: In der Disziplin Kurzwaffe wurde Jonas Laubenthal Kreismeister vor Johannes Laubenthal und Egon Marmitt. Die Disziplin Langwaffe gewann Egon Marmitt vor Johannes und Jonas Laubenthal. Bei den Landesmeisterschaften belegte das Trio mit der Langwaffe den vierten Platz und mit der Kurzwaffen die Vize-Saarlandmeisterschaft. Bei der Bundesmeisterschaft wurde mit gutem Erfolg teilgenommen. Als Teilnehmer der deutschen Mannschaft bei den Europameisterschaften überzeugte Egon Marmitt im jagdlichen Schießen in Maribor mit 720 Punkten.

Zum Thema:

 Landesjägermeister Josef Schneider (links) würdigte besondere Leistungen um das Jagdwesen mit Ehrennadeln sowie Ehrenurkunden.

Landesjägermeister Josef Schneider (links) würdigte besondere Leistungen um das Jagdwesen mit Ehrennadeln sowie Ehrenurkunden.

 Medaillen gab es für erfolgreiche Jäger beim Rotwild, verliehen von Kreisjägermeister Armin Birk (rechts).

Medaillen gab es für erfolgreiche Jäger beim Rotwild, verliehen von Kreisjägermeister Armin Birk (rechts).

 Die erfolgreichen Jäger beim Reh- und Schwarzwild wurden mit Meadillen ausgezeichnet.

Die erfolgreichen Jäger beim Reh- und Schwarzwild wurden mit Meadillen ausgezeichnet.

Auszeichnungen für beste Trophäen Rehwild: Gold - Bartel Krupp, Perl; Silber - Michael Britz, Rissenthal; Bronze - Willi Becker, Wahlen; Schwarzwild: Gold - Lothar Köhnen, Weiten; Rotwild: Gold - Ulrich Krevet, Wadrill; Silber - Matthias Dewald, Konfeld; Bronze - Bodo Krevet, Wadrill; Hans Peter Becker Britten (v. Boch); Muffelwild: Gold - Dieter Grein; Silber - Paul Maurer, Bronze - Armin Streit (alle Saarhölzbach).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort