Familientragödie in Mettlach

Mettlach · 36-Jähriger tötet Frau und dreijährige Tochter und stürzt sich dann in den Tod. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hat er seine Familie mit Messerstichen umgebracht. Ermittler sind noch bei der Tataufnahmen.

 Der Baumwipfelpfad ist ein beliebtes Ausflugsziel im Saarland. Heute stürzte sich hier, nach dem derzeitigen Ermittlungsstand, ein 36-Jähriger in den Tod.

Der Baumwipfelpfad ist ein beliebtes Ausflugsziel im Saarland. Heute stürzte sich hier, nach dem derzeitigen Ermittlungsstand, ein 36-Jähriger in den Tod.

Foto: Becker&Bredel



In Mettlach ereignete sich am Donnerstag eine Familientragödie. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung, dass am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr im Bereich des Baumwipfelpfades in Orscholz die Leiche eines 36-Jährigen gefunden wurde. Zuvor hatten Mitarbeiter des Baumwipfelpfades im Rahmen eines Routinerundgangs Spuren entdeckt, die auf ein unbefugtes Eindringen hindeuteten. Der Mann, der offenbar wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung war, war offenbar über einen Absperrzaun auf das Gelände der Anlage an der Cloef gelangt und hatte sich von der etwa 40 Meter hohen Aussichtsplattform in die Tiefe gestürzt. Als Polizeibeamte seine Wohnung aufsuchten, machten sie eine schreckliche Entdeckung: Die Ehefrau (40) und die dreijährige Tochter lagen dort blutüberströmt und leblos. Nach den ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass der Mann zuerst seine Familie mit Messerstichen getötet hat und anschließend sich selbst das Leben nahm. Der mutmaßliche Täter, der auch aus Orscholz stammt, war nach SZ-Informationen als Architekt tätig, er wird von Nachbarn und Bekannten als unauffällig, zurückhaltend und freundlich beschrieben. Der Orscholzer Ortsvorsteher Jörg Zenner und Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer, der nur etwas jünger als der Tote ist und diesen aus der Schulzeit kannte, reagierten zutiefst betroffen auf die Tragödie. Auch in der Nachbarschaft der Familie, die das Wohnhaus nach SZ-Informationen erst vor gut einem Jahr gekauft hatte, zeigten sich die Menschen geschockt. Für das Umfeld der Familie habe es keine Hinweise auf familiäre Probleme oder eine psychische Erkrankung des 36-Jährigen gegeben.
Die Ermittlungen dauern an. Die Spurensicherung der Polizei ist derzeit noch mit der Tatortaufnahme beschäftigt.

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