Orgelmatinee in Mettlach mit Musik aus der Romantik

Mettlach · Dennis-Jens Ernst spielt am Sonntag Werke von Johannes Brahms und anderen. Eine Woche später folgt ein Konzert mit Sebastian Benetello aus Marpingen.

 Die Haerpfer-Erman-Orgel in Mettlach. Foto: Ruth Solander

Die Haerpfer-Erman-Orgel in Mettlach. Foto: Ruth Solander

Foto: Ruth Solander

"Im-Puls" - so nennt die Pfarrei St. Lutwinus Mettlach ihre Orgelkonzerte in der Fastenzeit nach dem Hochamt. Dennis-Jens Ernst, seit 2015 Kirchenmusiker an St. Lutwinus Mettlach, spielt die Orgelmatinee am Sonntag, 26. März, um 11.30 in der Lutwinuskirche in Mettlach. "In der fastenzeitlichen Liturgie der Kirche übt sich die Orgel in vornehmer Zurückhaltung", erläutert er. "Doch gerade für diese Zeit wurde durch alle Epochen hinweg hinreißend schöne Orgelmusik komponiert. Die Konzertveranstaltungen bieten die Möglichkeit, diese Musik erklingen zu lassen", sagt der Kirchenmusiker mit Begeisterung. Dennis-Jens Ernst spielt die Orgel in den Gottesdiensten und leitet die Chöre Mettlach/Saarhölzbach und Tünsdorf. Er ist auch für die Organisation der Orgelkonzerte verantwortlich. Der Kirchenmusiker bringt am vierten Fastensonntag, der untertitelt ist mit "Laetare Jerusalem", Musik aus der Epoche der Romantik zu Gehör. Dazu zählen Werke von Johannes Brahms (Choralbearbeitung "Herzlich tut mich verlangen"), Felix Alexandre Guilmant (Auszüge aus der 3. Orgelsonate) und Josef Gabriel Rheinberger (Trio über den Passionschoral "O Haupt voll Blut und Wunden"). Dennis-Jens Ernst liebt die Improvisation an der Orgel und improvisiert daher eine barocke Partita über das Lied "Der am Kreuz ist meine Liebe".

Die Orgelmatinee am Sonntag, 2. April, gestaltet Regionalkantor Sebastian Benetello aus Marpingen. Er spielt Charles Marie Widors 10. Orgelsonate, ein monumentales Einzelwerk. Der Eintritt zu den Orgelkonzerten ist frei. Um eine Spende wird gebeten. Sie ist für die Erweiterung der Orgel bestimmt.

Die Haerpfer-Erman Orgel in der Mettlacher Lutwinuskirche ist eine ganz besondere Orgel mit einem wunderbaren Klang. Sie wurde 1957 gebaut und 2007 umfassend von der Orgelwerkstatt Bernhard Kutter restauriert und auf einen Stand gebracht, der die Durchführung hochwertiger Orgelkonzerte erlaubt. Einen weiteren großen Schritt zum symphonischen Großinstrument war 2012 der Einbau der Tuba Magna von John Compton aus England, ein in Deutschland einzigartiges Orgelregister. Bei der Tuba Magna handelt es sich um das kraftvollste Orgelregister überhaupt. Sie wird grundsätzlich als Solo-Stimme eingesetzt, in seltenen Fällen aber auch als spezielle Dynamiksteigerung an entsprechenden Stellen. Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer weihte die "neue" Orgel an der Lutwinuswallfahrt im Mai 2012, nachdem die Orgelbauer Bernhard und Benjamin Kutter in unermüdlichem Einsatz das Register perfekt intoniert hatten. Register dieser Art werden höchst selten gebaut, und so ist es für jeden Orgelbauer eine Herausforderung, fach- und kunstgerecht damit umzugehen, weitab von der Routine. Die Zuhörer erleben bei den Orgelkonzerten immer wieder den einzigartigen Klang des neuen kraftvollen Orgelregisters.

In diesem Jahr soll an der Haerpfer-Erman-Orgel mit der letzten Etappe der Erweiterung und der klanglichen Vollendung des Instruments durch den Einbau von weiteren Registern begonnen werden. Den Klang komplettieren werden dann Röhrenglocken und eine Harfe. Beides sind ebenfalls einzigartige Orgelregister.

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