Ein kleiner Ort mit vielen MöglichkeitenBethingen wurde erstmals im Jahr 1030 erwähnt"Hier bin ich geboren, aufgewachsen und lebe hier"

Hier zu wohnen ist wie Urlaub im Schwarzwald." Darüber sind sich viele der 249 Einwohner des gepflegten, kleinen Dorfes im Salzbachtal einig. Auch Ortsvorsteher Rüdiger Schramm schwärmt von seinem Heimatort. Touristisch habe Bethingen allerhand zu bieten. "Es gibt eine gut funktionierende Gastronomie und herrliche Wander- und Radwege

Hier zu wohnen ist wie Urlaub im Schwarzwald." Darüber sind sich viele der 249 Einwohner des gepflegten, kleinen Dorfes im Salzbachtal einig. Auch Ortsvorsteher Rüdiger Schramm schwärmt von seinem Heimatort. Touristisch habe Bethingen allerhand zu bieten. "Es gibt eine gut funktionierende Gastronomie und herrliche Wander- und Radwege." Bethingen liegt unmittelbar am schönen Viezpfad, der mit rund 14 Kilometer Länge durch den Saargau führt. Auch zum Premium-Wanderweg "Saar-Hunsrück-Steig" sei es nicht all zu weit. Allen passionierten Wanderern empfiehlt Schramm das traditionsreiche 1.-Mai-Fest. "Da lohnt es sich, ins Dorf zu kommen und an den zahlreichen Rundwanderungen teilzunehmen."Als kleiner Ort habe man es schwer, mit großen Vereinen zu punkten. Dennoch: "Unser Förderverein ist vorbildlich", sagt der Ortsvorsteher. Dort laufen alle Fäden zusammen, wenn es ums Feiern geht. "Zum Beispiel veranstaltet der Verein den mittlerweile legendären Fastnachtsumzug, der an jedem Fastnachtsdienstag unzählige Besucher ins Dorf zieht", unterstreicht Schramm.

Lob vom Ortsvorsteher

Auch der Martinsumzug sei beim Förderverein in guten Händen. "Und im Prinzip alles, was mit dem kulturellen Leben Bethingens zu tun hat", lobt der Ortsvorsteher. Mit 16 Aktiven sei die Feuerwehr im Verhältnis zur Dorfgröße ebenfalls beachtlich. Etwas Sorge mache der kleinen Kommune derzeit der Musikverein.

"Dem geht es nicht sehr gut - es werden dringend Mitglieder gesucht", meint Schramm. Aber man wolle nicht unbescheiden sein und sei froh, überhaupt noch über einen Musikverein zu verfügen. Eine Fusion mit Nachbarvereinen sei derzeit kein Thema.

Jugend setzt sich ein

Stolz ist Schramm auf den Bethinger Jugendclub, der vor Jahren das schmucke kleine Haus am Dorfplatz selbst umgebaut hatte. "Die jungen Leute veranstalten regelmäßig ihre Autowasch-Aktionen, initiieren das Spielplatzfest und sind überhaupt sehr aktiv", findet der Ortsvorsteher. Wie man an Plakaten am Ortsausgang erkennen kann, treibt sich unter Bethingens Bevölkerung jedoch auch ein wenig Skepsis um. "Wir fürchten um unsere Ruhe im Dorf, wenn irgendwann im geplanten Schießzentrum Nohn die Schüsse zu uns herüber knallen", sorgen sich die Älteren. Mit gerade mal 35 Jahren gehört Rüdiger Schramm (SPD) zu den jüngsten Ortsvorstehern in der Gemeinde Mettlach. Sein Amt hat er erst vor wenigen Wochen übernommen, weil sein Vorgänger Hampe aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Ortsvorstehers niederlegte. "Hier bin ich geboren, aufgewachsen und lebe hier", bekennt sich der Familienmensch als waschechter Bethinger. Durch gutes Zureden von Kollegen sei er in die Kommunalpolitik und damit in den Bethinger Ortsrat gekommen.

"Irgendwann wurde ich stellvertretender Ortsvorsteher, und in den kommenden zwei Jahren meiner Amtsperiode muss man sehen, was noch alles zu bewegen ist", meint Schramm. Die Arbeit lohne sich im herrlich gelegenen Dorf am Salzbach.

Einen großen Wunsch hat der junge Ortsvorsteher: "Ich hoffe sehr, dass die Bevölkerung Bethingens wieder etwas näher zusammenrückt, dass man sich mal wieder trifft und ein kultureller Austausch stattfindet. "Auch würde es den Ortsvorsteher freuen, wenn die zwei verfügbaren Bauplätze im Neubaugebiet an junge Leute gingen. Schramm: "Wir müssen unsere jungen Menschen im Dorf halten." owa

Bethingen hat eine lange Geschichte. Vermutlich ließen sich bereits 500 vor Christus erste Siedler im Salzbachtal nieder. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1030 in der Schenkungsurkunde der Markgräfin Jutha von Lothringen. Odilienbrunnen und Odilienkirche fanden erstmals in den Annalen von 1630 ihre Erwähnung.

Der heutige Mettlacher Ortsteil Bethingen war von 1330 bis 1920 Wallfahrtsort. Pilger erbaten von der heiligen Odilia Hilfe bei Augenleiden. Der sogenannte Römerstein nahe der Odilienkapelle lässt vermuten, dass Bethingen römischen Ursprungs ist. Vom Odilienkreuz auf der Bauschheck und vom Friedhofparkplatz hat man eine wunderbare Aussicht auf das Dorf. Bethingen, dessen Ortsname vermutlich vom germanischen Namen Batho abstammt, ist heute reiner Wohnort. owa

Foto: Norbert Wagner

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