Bald Flüchtlinge auf Gelände der SHG in Merzig

Merzig · 35 Flüchtlinge aus Krisenregionen sollen in einem Gebäude auf dem Gelände des SHG-Klinikums in Merzig untergebracht werden können. Die Kreisstadt trifft Vorkehrungen, weiteren Verfolgten Wohnraum zu bieten.

 Wird umgebaut: der Häuserblock unterhalb der Forensik. Foto: Rup

Wird umgebaut: der Häuserblock unterhalb der Forensik. Foto: Rup

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Die Stadt Merzig will auf dem Gelände der SHG-Klinik eine Unterkunft für bis zu 35 Flüchtlinge errichten. Das haben Recherchen der Saarbrücker Zeitung ergeben. Demnach will die Stadt das ehemalige Knabenwohnheim anmieten, das sich oberhalb des gerade in der Entstehung begriffenen Forensik-Ersatzneubaus (alter Sportplatz) befindet.
Keine Gettobildung

Besitzer der beiden Häuserblöcke ist seit Ende des vergangenen Jahres die AM Immobilien GmbH und Co. KG. Laut deren Geschäftsführer Alexander Mathieu aus Mettlach hätten die Häuser insgesamt Platz für 200 Personen, aber um nicht zu viele Flüchtlinge an einem Ort unterzubringen und so einer möglichen "Gettoisierung" vorzubeugen, will Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld die Belegung auf maximal 35 Personen beschränken. Deshalb soll auch nur eines der beiden Häuser für die Unterbringung von Flüchtlingen verwendet werden. In dem anderen Haus soll laut Hoffeld ein Heim für betreutes Wohnen entstehen. "Wir bemühen uns, die Flüchtlinge in unserer Kommune dezentral unterzubringen, damit es zu keiner Gettobildung kommen kann", so Hoffeld am Freitag zur SZ. Das sei nämlich kontraproduktiv für die Integration der Flüchtlinge, findet das Stadtoberhaupt. Die Kreisstadt ist bereits seit einem knappen halben Jahr dabei, leerstehende Wohnungen und Immobilien anzumieten, in denen Flüchtlinge unterkommen können.
Häuser werden saniert

Die Zahl der Flüchtlinge im Saarland, insbesondere aus Syrien und Eritrea, steigt seit einiger Zeit rasant. Das Land verteilt diese nach deren Ankunft auf die Kommunen, die dann dafür sorgen müssen, ausreichend Wohnunterkünfte zur Verfügung zur stellen. Die Anmietung des Gebäudes auf dem Gelände des SHG-Klinikums solle dazu beitragen, gar nicht erst in die Verlegenheit zu kommen, nicht genügend Wohnraum für die ankommenden Flüchtlinge zu haben, so Hoffeld .

Die beiden Häuserblöcke werden nun aber erst einmal saniert und renoviert. "Alles wird auf den neuesten technischen Stand gebracht", sagte Mathieu gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Über einen eigenen Hausmeister sollen die Wohnheime gegebenenfalls auch verfügen. Verwaltungschef Hoffeld zeigte sich zufrieden mit dieser Lösung: "Wir sind sehr froh, dass wir mit Alexander Mathieu einen Investor haben, der sich für unsere Stadt einsetzt."

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