Unterstützung für gute Arbeit

Merzig · Heiko Maas überbringt Mehrgenerationenhaus des SOS-Kinderdorfs in Merzig Förderbescheid über 30 000 Euro.

Heiko Maas, Daniela Schlegel-Friedrich, Ursula Zeimet, Marcus Hoffeld und Joachim Selzer (von links) mit dem Bescheid. Foto: Mehrgenerationenhaus

Heiko Maas, Daniela Schlegel-Friedrich, Ursula Zeimet, Marcus Hoffeld und Joachim Selzer (von links) mit dem Bescheid. Foto: Mehrgenerationenhaus

Foto: Mehrgenerationenhaus

Über einen Förderbescheid in Höhe von 30 000 Euro kann sich das Mehrgenerationenhaus des SOS-Kinderdorfs in Merzig freuen. Die frohe Botschaft überbrachte Bundesjustizminister Heiko Maas am vergangenen Samstag. "Die Förderung kommt zwar nicht aus meiner Abteilung, aber gute Nachrichten im Saarland überbringe ich immer gerne", freute sich Maas bei der Übergabe im offenen Treffpunkt des Hauses. Die Förderung ergehe aus dem neuen Bundesförderprogramm der Mehrgenerationenhäuser des Bundesfamilienministeriums. Es ist nach den Worten von Joachim Selzer, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs, an die Bedingung geknüpft, dass die Kommunen dazu bereit sind, sich mit weiteren 10 000 Euro an dem geförderten Projekt zu beteiligen.

In Merzig übernehmen deswegen Stadt und Land jeweils 5000 Euro zur Unterstützung der Einrichtung. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich lobte die Einrichtung am Seffersbach für ihre gute Arbeit, unter anderem in der Jugendhilfe, der Betreuung der Älteren oder der Flüchtlingshilfe. Deshalb sei sie der Überzeugung, dass der gemeinsame Weg fortgeführt werden müsse. "Wo SOS-Kinderdorf draufsteht, steckt gute Arbeit dahinter", fand auch Bürgermeister Marcus Hoffeld. Heiko Maas war an diesem Tag, wie Selzer betonte, bereits zum dritten Mal zu Besuch in der Merziger Einrichtung. Das Mehrgenerationenhaus sei eine Einrichtung, hinter der alle staatlichen Ebenen stehen, sagte der SPD-Politiker anerkennend. Vor allem die Kinder- und Jugendarbeit lobte er. Besonders berührt zeigte er sich über die Geschichte einer Kinderdorfmutter, die von einem Jungen, den sie aufnahm, gefragt wurde: "He Sie, Fräulein, darf ich auch Mutti zu Ihnen sagen?" Das zeige, wie wichtig eine solche Bezugsperson sei und das Bedürfnis der Kinder zu jemandem Mutti sagen zu können. Großen Respekt habe er daher vor der Arbeit der teils haupt- und teils ehrenamtlichen Mitarbeiter des Mehrgernationenhauses und des SOS-Kinderdorfs. Zwei dieser Mitarbeiter sind Lieselotte Lutz und Ellie Venner. Gemeinsam stellen sie den Sprachkurs für Frauen vor, den sie donnerstags und freitags im Mehrgenerationenhaus anbieten.

"Wir üben Alltagssituationen wie ‚Was ist eine Untersuchung' oder ‚Wie leiht man ein Buch aus'", erzählte Venner. "Allein um ein Kind krankzumelden, braucht es ein Telefonat und zwei Zettel", beschrieb sie die komplizierten Situationen, vor denen Neubürger, wie sie sie nennt, oft stehen. Beim anschließenden Rundgang durch das Mehrgenerationenhaus machten sich Maas, Schlegel-Friedrich und Hoffeld zusammen mit der Leiterin des Mehrgenerationenhauses in Merzig, Ursula Zeimet, selbst ein Bild von den Räumlichkeiten und der Arbeit, die dort geleistet wird. Unter anderem besuchten sie die Seniorentagesstätte, bei der Sabine Gräff und Antje Rassier tätig sind. Von Montag bis Freitag, 7 Uhr bis 17 Uhr, betreuen die Mitarbeiter bis zu zwölf Menschen im Alter von 60 bis 95 Jahren. "Sehr familiär", beschrieben die beiden die Arbeit mit den Senioren. Als "sehr heimelig", empfand auch Schlegel-Friedrich die Räumlichkeiten der Tagespflege. Weitere Angebote des Mehrgenerationenhauses sind Coaching für Alleinerziehende, Kinderbetreuung und vieles mehr. Interessierte können sich beim Tag der offenen Tür am Sonntag. 14. Mai, 13 Uhr bis 18 Uhr einen Überblick verschaffen.

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Das Merziger Mehrgenerationenhaus Seit 13 Jahren ist das Mehrgenerationenhaus in der Merziger Innenstadt ein Ort, an dem Menschen jeden Alters und jedweder Herkunft zusammenfinden. Träger ist das SOS-Kinderdorf. Im offenen Treffpunkt können Gäste sowohl das Mahlzeitenangebot nutzen als auch an den Bildungs- und Kreativangeboten teilnehmen. Für Familien mit kleinen Kindern oder einem pflegebedürftigen Angehörigen bietet das Mehrgenerationenhaus entlastende Angebote. Weitere Angebote sind berufliche Orientierung, Unterstützung in schwierigen Lebensphasen und Ausbildung in der Hauswirtschaft sowie Altenpflegehilfe. Weitere Informationen unter www.sos-kinderdorf.de/ kinderdorf-saar.

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