Viele Bürger haben schon gewählt

St Ingbert/Bliestal · Am Sonntag wird im Saarland ein neuer Landtag gewählt. Mehr als 115 000 Menschen sind im Saarpfalz-Kreis aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Tausende haben das bereits per Briefwahl getan.

 Viele Menschen im Saarpfalz-Kreis haben bereits per Briefwahl ihre Stimme zur saarländischen Landtagswahl abgegeben. Ausgezählt werden diese aber erst am Sonntagabend. Symbolfoto: Michael Bahlo/dpa

Viele Menschen im Saarpfalz-Kreis haben bereits per Briefwahl ihre Stimme zur saarländischen Landtagswahl abgegeben. Ausgezählt werden diese aber erst am Sonntagabend. Symbolfoto: Michael Bahlo/dpa

Am Sonntag ist es soweit, um 18 Uhr ist die Entscheidung gefallen, welche Parteien dem neuen saarländischen Landtag angehören werden. Dann nämlich schließen die Wahllokale, die auch im Saarpfalz-Kreis um 8 Uhr öffnen. Während die ersten Prognosen über die Bildschirme flimmern, wird vor Ort ausgezählt. Spätestens um 18 Uhr also, müssen alle, die das möchten, ihre Stimmen abgegeben haben.

115 268 Menschen können allein im Saarpfalz-Kreis von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, teilt die Kreiswahlleitung mit. Die meisten Kreuzchen können natürlich aus den größeren Städten kommen: 31 511 aus Homburg, 28 899 aus St. Ingbert und 17 608 aus Blieskastel. In Bexbach sind 14 583 Bürger zur Wahl aufgerufen, in der Gemeinde Mandelbachtal 9155, in Kirkel 8205, in Gersheim 5307.

Während in diesen letzten Tagen vor der Wahl noch heftig um jede Stimme gekämpft wird, haben viele ihr Kreuzchen bereits gemacht. Mehr als 4500 waren das zum Beispiel allein in Homburg bis Mitte der Woche - so viele wie noch nie, teilte Pressesprecher Jürgen Kruthoff mit. Das bedeutet aber auch richtig Arbeit am Wahlabend, denn auch die Briefwahlstimmen werden erst dann ausgezählt. Fünf Wahlbüros werden dazu im Rathaus eingerichtet. Und angesichts der recht großen Anzahl an Briefwählern könne es ein bisschen dauern, bis hier ein Ergebnis feststehe. Ein zusätzlicher Zeitfaktor, der in den üblichen Wahllokalen in den Ortsteilen wegfalle: Es müssen zunächst die neutralen Umschläge geöffnet werden, in denen die Stimmzettel samt einer "Versicherung an Eides statt" stecken. Auch der eigentliche Wahlzettel liegt nochmals in einem Extra-Kuvert. In St. Ingbert ist der Anteil der Briefwähler ebenfalls stattlich: Gut 4100 waren es bis Mittwochmittag, bei der Wahl 2012 zählte man insgesamt 3985, hieß es von der Stadt.

Der Saarpfalz-Kreis gehört gemeinsam mit dem Landkreisen St. Wendel und Neunkirchen zum Wahlkreis Neunkirchen. Bei der vorangegangenen Landtagswahl 2012 belief sich die Zahl der Briefwähler im gesamten Wahlkreis auf rund 38 000. Bei der Kreiswahlleitung gibt es jedoch noch keine aktuellen Zahlen zum Rücklauf der Briefwahl insgesamt.

Im hiesigen Wahlkreis treten 15 Parteien an. Neben CDU, SPD, Linkspartei, Grünen und Piraten, die derzeit im Landtag vertreten sind, finden die Wähler auf ihren Wahlzetteln die Alternative für Deutschland, die Demokratische Bürger Deutschland, Die Einheit, Die Reformer, die Familien-Partei Deutschland, die Freie Bürger Union, die FDP, die Freie Wähler Saarland, die Liberal-Konservative Reformer und die Nationaldemokratische Partei Deutschland.

112 Kandidaten kämpfen um einen der Sitze im Landtag. Die wenigsten werden erfolgreich sein. Derzeit ist der Saarpfalz-Kreis mit sechs Abgeordneten vertreten. Das sind für die SPD Stefan Pauluhn und Elke Eder-Hippler, für die CDU der jetzige Finanz- und Europaminister Stephan Toscani, Christian Gläser und Günter Becker, für die Linken Barbara Spaniol. Überraschend war 2012 der Landtagseinzug für die Piratin Jasmin Maurer, die mittlerweile Freigang heißt und in Riegelsberg lebt.

Für den Wahlkreis Neunkirchen waren 2012 insgesamt 17 Bewerber gewählt worden, allerdings gab es immer auch ein bisschen Bewegung, zum Beispiel durch Nachrücker. Ganz genau aufgelistet ist das in einer großen Zusammenstellung des statistischen Amtes Saarland zu den anstehenden Wahlen.

Insgesamt sind im neuen Landtag 51 Sitze zu vergeben, berücksichtigt werden bei der Verteilung nur die Parteien, die mindestens fünf Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten haben. 41 Sitze werden aus den drei saarländischen Wahlkreisen besetzt - den Vorschlägen, die hier in eigene Listen mündeten. Die übrigen zehn Sitze werden aus den Landeslisten der Parteien verteilt. Auf dem Wahlzettel stehen zwar pro Partei beide Listen, der Wähler hat aber nur eine Stimme.

2012 kam die CDU im Wahlkreis Neunkirchen auf 35,7 Prozent, die SPD auf 31,2 Prozent, die Linke auf 15,2 Prozent, die Grünen auf 4,4 Prozent, die Piraten verzeichneten 7,8 Prozent, die FDP 1,1 Prozent. Landesweit schnitt die CDU mit 35,2 Prozent im Vergleich zum Wahlkreis etwas schwächer ab, ebenso die SPD mit 30,6 Prozent. Die Linken waren mit 16,1 Prozent stärker, die Piraten erreichten 7,4 Prozent, die Grünen gerade noch 5,0 Prozent. Die FDP verpasste dagegen mit 1,2 Prozent den Wiedereinzug deutlich.

Zum Thema:

 St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner hat bereits vor einigen Tagen per Brief seine Stimme abgegeben. Foto: Cornelia Jung

St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner hat bereits vor einigen Tagen per Brief seine Stimme abgegeben. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Wer per Briefwahl seine Stimme für die Landtagswahl abgeben möchte, der muss die Unterlagen dafür beantragen. Das ist zum Beispiel schriftlich oder online möglich. Der Wahlbrief muss dann wiederum so rechtzeitig verschickt werden, dass er spätestens am Wahltag bis 18 Uhr bei dem darauf angegebenen Empfänger eingeht. Er kann dort laut Landeswahlleitung auch abgegeben werden. In den Kommunen sind zudem Briefwahllokale eingerichtet worden. Hier kann man die Unterlagen abholen und direkt wählen, mitbringen muss man dazu die Wahlbenachrichtigung und den Personalausweis. Infos unter www.saarland.de/221800.htm

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort