Chansons aus dem Schlösschen

Püttlingen · Zwar befindet sich das Schlösschen nicht in Puttelange aux Lac sondern in Püttlingen sans lac, dennoch waren hier am Samstagabend französische Lieder zu hören: Der Hinterwald Braintrust hatte in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt zum ersten deutsch-französischen Chansonabend im Schlösschen geladen. Die heimischen „Himbis“ sorgten für den französischen Part, „2-Sunny“ aus Bonn mit Liedern großer Diven für den deutschen Teil.

 „Die Himbis“, Uwe Himbi/Desirée Himbert, sowie „2-Sunny“, Tatjana Schwarz/Ralf Haupts (von links) bestritten den deutsch-französischen Chanson-Abend im Schlösschen. Foto: Rudolf Wilhelm/Hinterwald Braintrust

„Die Himbis“, Uwe Himbi/Desirée Himbert, sowie „2-Sunny“, Tatjana Schwarz/Ralf Haupts (von links) bestritten den deutsch-französischen Chanson-Abend im Schlösschen. Foto: Rudolf Wilhelm/Hinterwald Braintrust

Foto: Rudolf Wilhelm/Hinterwald Braintrust

Die tiefe, fast rauchige Stimme ist das Markenzeichen der in Kiel geborenen Sängerin Tatjana Schwarz, die am Samstag im Püttlinger Schlösschen beim deutsch-französischen Chanson-Abend mit ihrem Partner, dem Gitarristen Ralf Haupts, den deutschen Part übernahmen. Lieder der Knef, von Zarah Leander und Marlene Dietrich waren also der kühlen Blonden im Duo "2-Sunny" wie auf den Leib geschneidert.

Zunächst aber grüßten die "Himbis", Uwe Himbi und Desirée Himbert, als Gastgeber im Schlösschen. "Ich bin geplättet, dass ihr so zahlreich erschienen seid", bekannte Desirée Himbert, als sie in die Menge blickte. Etwa 100 Zuhörer waren gekommen, sogar der oft zitierte letzte Platz war besetzt. Uwe Himbi zeigte sich gewohnt humorvoll und unternehmungslustig, als er den Programmablauf vorstellte: "Gegen eins müsste dann ein Wagen Richtung Paris fahren - ich bin dabei."

Nachdem also "Les Himbis d'ici" ("Die Himbis von hier") die Vorstellung übernommen hatten, legten "2-Sunny" aus Bonn los mit den deutschen Chansons. "In dieser Stadt kenn' ich mich aus" und "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" singt Schwarz nach Marlene Dietrich - ziemlich freizügig für seine Entstehungszeit. Eher lustig und hintergründig das Lied "Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke", die sich dann schließlich als Kommode wiederfindet. Mit Zarah Leanders provokantem "Nur nicht aus Liebe weinen" endet der erste deutschsprachige Block. Zum Stabwechsel spielen die beiden Duos als Quartett.

Es folgte ein witziger Wechsel: "Das kann ja kein Mensch lesen", kommentiert Haupts, als er den "Himbis" die Texte der französischen Lieder überreicht. Sängerin Himbert darauf: "Prima, ich kann ja heute singen, was ich will - es versteht mich ja sowieso keiner - oder kann jemand Französisch?" Himbi mahnt gespielt: "Desi, es wird ernst." So wie er es immer vor den Auftritten der "Himbis" macht. Dann schickt er noch voraus: "Wir haben unser ‚Quer durch de Gaade'-Repertoire diesmal nach französischen Chansons durchforstet."

Champs Elysées lässt grüßen

Kaum spielt er dann Gitarre, singt sie auch ein recht verständliches Französisch. Zunächst zu "Padam, Padam, Padam", dann zu "Champs Elysées". Und weil das noch immer ein wahrer Gassenhauer ist, singen alle so gut sie können mit. Auch die "2-Sunnys" aus Bonn .

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