Bob Dylan in Köllerbacher Version

Köllerbach · Einer, der nicht da war, war allgegenwärtig in Uhrmachers Haus in Köllerbach: Songschreiber Bob Dylan, dem der Konzertabend mit den Hinterwald-Allstars und der Band „The Parkin' Meters“ gewidmet war.

Angeführt von Himbis-Gitarrist Uwe Himbert vollführten die "Hinterwald-Allstars" am Samstagabend ein musikalisches Bäumchen-Wechsel-Dich Spiel in Uhrmachers Haus. Musiker rückten aus dem Schatten ins Rampenlicht, um einen Song später wieder zu verschwinden, andere wechselten von einem Instrument an das andere oder gesellten sich ins Publikum. Nur einer, der überhaupt nicht da war, war stets allgegenwärtig. Songschreiber Bob Dylan , dem der Konzertabend mit den Hinterwald-Allstars und der Band "The Parkin' Meters" gewidmet war.

Und so war es Sängerin Jasmine, die mit einem schlichten Blumenkranz im Haar den ersten Titel des Abends anstimmte. Sie besang den Tamburin-Man, gefolgt von "Blowin in the Wind". Lagerfeuerromantik pur, zumal sie nur von einer Gitarre begleitet wurde.

Als sie zu "Mighty Quinn" selbst Tamburin spielte, war das Eis gebrochen. Jetzt klatschten alle den Takt, viele sangen textsicher mit. Dylan funktioniert nicht nur auf Englisch, wie Désiree Himbert, die weibliche Stimme der Himbis, weiß. Ihr Lieblingslied: "Je te veux". Auch Köllerbacher Versionen gibt es. "Rubi mach mich high", heißt eine davon, die Uwe anstimmte und dabei nicht lange auf das Echo des Publikums warten musste.

Auf Hochdeutsch dann ein Titel, der vom personifizierten Tod handelt: "Der Mann mit dem langen schwarzen Cape." Kleine Probleme kümmerten nicht weiter. "Es Desi hat die Brill nitt dabei", kommentiere Uwe, als seine Partnerin ans Cajon wechselte, um sich als Taktgeberin zu betätigen. Überhaupt ist er ein Mann des Saitenspiels und der Späße: "Unser erster Song ist von Dylan, unser zweiter auch - unser dritter ist dann von Robert Zimmermann" - eine Anspielung auf den bürgerlichen Namen des Künstlers, wie Dylan-Kenner wissen. Inzwischen hatte es sich Zippo Zimmermann am Konzertflügel eingerichtet. "Viele Leute, guter Zuspruch", stellte Himbi-Uwe, der öfter unverstärkt in Uhrmachers Haus musiziert, erfreut fest. "Das ist gut, man kann die Heizung runterdrehen, das spart Kosten", scherzte er. Dann, im Ernst: "Das zeigt auch, dass man mit Zippo und seiner Band mal was hier machen kann." Weil der eben den Konzertflügel so schön zum Klingen bringen kann. Und gute musikalische Freunde hat. Wie Sängerin Awa Taban Shomal, Bassist Felix Hubert, Violinistin Friederike Simon und Schlagzeuger Martial Frenzel, mit denen Zippo die Band "The Parkin' Meters" bildet. Nach einer Zigarettenpause für das Publikum vor dem Haus zeigten sie, wie sie Dylans Musik interpretieren.

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