Noch immer wilde Müllablagerungen

Heusweiler · Von einem verlotterten ehemaligen Hühnerhof, einer Bauruine, Stacheldraht und Müll berichten die Heusweiler Naturschutzbeauftragten, aber auch von einem teilweisen Rückgang der illegalen Abfallentsorgung.

In Heusweiler sind Gerd Bender (Wahlschied), Anette Ziegler (Eiweiler), Herbert Hassel (Holz) und Stefan Bost (Kutzhof) als ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte im Einsatz und beraten die Gemeinde. Im Umweltausschuss des Gemeinderates stellten drei von ihnen (Gerd Bender war verhindert) ihren Jahresbericht vor.

Anette Ziegler hatte im vergangenen Jahr von einer großen Vermüllung in ihrem Sprengel berichtet. "In diesem Jahr ist die Vermüllung nicht so groß", sagte sie jetzt. Ein Schandfleck sei aber ein Gelände zwischen der B 268 und der Straße am Wengenwald, das früher als Hühnerfarm genutzt wurde. "Seit 30 Jahren wird es nicht mehr bewirtschaftet, es ist total vermüllt, Ställe liegen kreuz und quer, die Gebäude sind baufällig, und alles ist zugewuchert." Die Gemeinde solle hier einschreiten, zumal Anwohner von Ratten und Mäusen berichten. Und ein Grundstück an der Ecke Großwaldstraße/Feldweg In Kölln sehe aus "wie nach einem Panzereinsatz, der Feldweg ist total verschlammt."

Stefan Bost hat Nistkästen für Höhlenbrüter gereinigt und repariert sowie Wild-Äsflächen angelegt. Er berichtete aber auch von Müllablagerungen im Bereich der Tennisplätze, an der Autobahn und in der Brückhumes. Allerdings habe die Gemeinde auf seine Anzeige hin den Müll stets abtransportiert.

Herbert Hassel bemerkte in einem Bunker in der Rödelbach Autoreifen sowie eine verrottete Couch, und die Bauruine an der Ecke Blumenstraße/Birkenweg nerve seit 40 Jahren die Anwohner. "Dort liegen Altreifen und zerbrochene Eternitplatten herum, das Bild ist erschreckend und ganz schäbig für Holz", so Hassel, der die Gemeinde aufforderte, ein Enteignungsverfahren einzuleiten. Bürgermeister Thomas Redelberger sagte zu, dass die Gemeinde alles tue, um das Problem der Bauruine in Holz zu lösen. Ein Enteignungsverfahren sei möglich, dauere aber.

Hassel hatte auch Positives zu berichten: Die Fröhn habe durch den Premiumwanderweg an Bedeutung gewonnen. Trotz des Holzeinschlags seien die Wege in gutem Zustand. Die Frohnwaldhütte mit Brunnen wurde vom THW neu hergerichtet. "Und die Wiesen im Wahlbachtal stehen in saftigem Grün, wir können froh sein, dass dort der Bau eines Sportplatzes verhindert werden konnte", lautet Hassels Ansicht. Allerdings gebe es Beschwerden über freilaufende Hunde, die Rehe jagen. Und im Engelsbüsch bleibe der Stacheldraht ein "Rotes Tuch", Rehwild könne sich daran verletzen. Im Engelsbüsch wurden die Wege durch einen großen Holzeinschlag stark strapaziert. Das habe aber auch den Vorteil: "Jetzt kann man dort wenigstens nicht mehr mit dem Auto durchfahren."

Gut im Griff haben die Naturschutzbeauftragten den Riesenbärenklau. Dazu Fachbereichsleiter Peter Paulus: "Es sind keine neuen Standorte hinzugekommen, die vorhandenen werden kleiner, die Bekämpfungsmaßnahmen greifen."

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