Hausmusik an der Villa Martin

St Ingbert · In diesem Jahr konnte das bereits zur guten Tradition gewordene Konzert des Hausmusikkreises der Volkshochschule bei sommerlichem Wetter stattfinden. Auf dem Programmzettel standen unter anderem Werke von Consuelo Velázquez oder Mireille Mathieu.

 Der Hausmusikkreis der VHS St. Ingbert beim Konzert im Garten des Kulturhauses mit Dirigentin Marta Hemkemeier. Foto: Jörg Martin

Der Hausmusikkreis der VHS St. Ingbert beim Konzert im Garten des Kulturhauses mit Dirigentin Marta Hemkemeier. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Es ist nicht gerade eine Selbstverständlichkeit, dass es draußen trocken ist, wenn alljährlich der Hausmusikkreis der Volkshochschule St. Ingbert sein Sommerkonzert gibt. Der seit langen Jahren lieb gewordene Tradition, immer zum Abschluss des Semesters den Liebhabern klassischer Unterhaltungsmusik im Garten des Kulturhauses kurzweilige Darbietungen anzubieten, kam oft Petrus dazwischen. Meist fand das Konzert dann in der Villa Martin statt. Während draußen Regen oder Gewitter ihren Lauf nahmen, war es drinnen stickig. Nicht so am vergangenen Sonntag. Das Wetter hielt. Die Musiker hatten sogar einen anderen Platz hinter dem Haus als im Vorjahr gewählt, um nicht so sehr in der prallen Sonne zu sitzen. Auch die Besucher im schönen Park hinter dem Gebäude hatten reagiert. Manche trugen gar Strohhüte. Andere hatten sich eine Bank an der seitlichen Mauer oder auf den terrassenartigen Eingrenzungen an den Hängen des Parks ergattert. So kann man es aushalten.

Zu kämpfen hatten die Streicher hingegen mit einem anderen Problem: dem Wind. Was dem einem Freud, im Sinne von leichter Abkühlung, das war des Musikers Leid, da immer wieder Notenblätter den Weg vom Ständer auf den Boden fanden. Glück, wer seine Kompositionen mit Steinen beschwert oder mit Wäscheklammern befestigt hatte. Marta Hemkemeier, die Leiterin des Orchesters, hatte auch dieses Mal wieder ein Programm zusammen gestellt, welches den Nerv der Besucher traf. Angefangen mit zwei Stücken von Wolfgang Amadeus Mozart , die dieser passenderweise für Feiern im Freien schrieb. Der Programmzettel beinhaltete gleich zwei Streichersymphonien von Felix Mendelssohn-Bartholdy . Man kann ein solches Programm trocken und nüchtern ansagen - muss man aber nicht. Anders Orchester-Chefin Hemkemeier. Sie erzielte vor allem mit ihren Moderationen Sympathien. Diese Anmerkungen waren nicht nur informativ, sondern auch recht unterhaltsam und humorvoll.

Der Evergreen "Schöner Gigolo, armer Gigolo" war wohl genau das, wonach es den Menschen im Park hinter dem Kulturhaus an diesem Nachmittag war. Der Schlager von Leonello Casucci von 1929 umschrieb die gewisse Leichtigkeit des Seins an diesem Nachmittag und weckte Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Bei einem solchen Lebensgefühl dürfen südamerikanische Komponisten nicht fehlen. Neben einem schwungvollen Walzer war ein Titel, den das Orchester seit Jahren immer wieder gerne spielt: "Besame Mucho". Consuelo Velázquez schrieb die Komposition im Jahr 1935 im Alter von 19 Jahren, hatte bis dahin noch nie geküsst. Genau diese Stimmung transportiert das Werk. An Mireille Mathieu erinnerte man sich direkt, als "Unter dem Himmel von Paris" gespielt wurde. Der niveauvollen, leichten Muse blieben die Musiker weiterhin treu, indem sie "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt" spielten. Das war auch eine der beiden Zu-gaben, bei der die Zuhörer mitsangen.

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