Eine Frischekur für die Herz-Jesu-Kirche

Oberwürzbach · Noch dauert in Oberwürzbach die Instandsetzung an. Der erste Bauabschnitt ist bereits geschafft, bis Ostern soll alles fertig sein.

 Ostern ist die Instandsetzung der Kirche in Oberwürzbach abgeschlossen. Doch bis dahin haben Architekt Klaus Daub, die Mitarbeiter der Malerfirmen Rohe und Schwarz sowie Thomas Schneider vom Stuckateurbetrieb Heib (von rechts) noch jede Menge zu tun. Foto: Cornelia Jung

Ostern ist die Instandsetzung der Kirche in Oberwürzbach abgeschlossen. Doch bis dahin haben Architekt Klaus Daub, die Mitarbeiter der Malerfirmen Rohe und Schwarz sowie Thomas Schneider vom Stuckateurbetrieb Heib (von rechts) noch jede Menge zu tun. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Noch müssen die Gottesdienste in Oberwürzbach in der Unterkirche stattfinden, denn die Kirche Herz Jesu wird in Stand gesetzt. Während der erste Bauabschnitt, die Erneuerung des Daches der Seitenapsis, bereits beendet ist, sollen die Innenarbeiten zu Ostern abgeschlossen sein. Alle Arbeiten zusammen schlagen mit knapp einer viertel Million Euro zu Buche. Der zweite Bauabschnitt begann im Sommer vergangenen Jahres und sollte ursprünglich nur den Innenanstrich beinhalten. Doch wie das bei Bauarbeiten ist, zeigten sich manche Schäden erst, als man sich intensiver mit dem Kirchenraum beschäftigte. Vor dem Abschlagen der Sockel hatte man noch gedacht, er wäre mit Sanierputz gefertigt, aber es handelte sich um Sondersperrputz. Dieser lasse keinen Luftaustausch zu, wie Architekt Klaus Daub vom Planungsbüro Michaeli sagte, weshalb sich dahinter Feuchtigkeit sammelte. Um sie zu entfernen, wurde in der Kirche Pionierarbeit geleistet. Denn die elektrische Gebäudetrocknung, die auf physikalischen Gesetzen unter Ausnutzung eines Potenzialgefälles funktioniere, das die kapillare Steigfähigkeit der Nässe im Mauerwerk unterbricht, wurde in der Diözese als Trocknungsmethode erstmals angewendet. Wie Daub sagte, habe man so mit der Methode einen längerfristigen Erfolg, sie sei unproblematischer in der Handhabung, bedeute weniger Arbeitsaufwand und sie sei obendrein noch preiswerter.

Insgesamt "verschlingen" die Innenarbeiten 171 000 von 250 000 Euro für beide Bauabschnitte, wovon 88 500 Euro für zusätzliche Arbeiten ausgegeben werden mussten, die ursprünglich gar nicht zur Disposition standen. Dazu gehörten neben der Trockenlegung des Mauerwerks die Innenputzarbeiten an den zuvor durchnässten Wänden im Sockelbereich, das Verlegen neuer Sockelplatten, der Schutz und die Reinigung der Wandbilder, Elektroarbeiten einschließlich der Erneuerung der Hauptverteilung in der Sakristei sowie der Unterkirche, die Holzwurmbekämpfung an Kirchenbänken und Holzpodesten, die statische Ertüchtigung der Aufhängung des Rabitzgewölbes in der Seitenapsis und die Reparatur des Windfangs auf der Südseite.

Auch die Orgel wurde im Zuge der Instandsetzung gereinigt und konserviert. Eigentlich hätte sie erst in ein paar Jahren ihre turnusmäßige Wartung gehabt, doch da die Kirche sowieso einer Frischekur unterzogen wurde und die Bauarbeiten für einen gewissen Staubeintrag sorgten, habe man sich dafür entschieden, die Arbeiten an dem Instrument gleich mit auszuführen. Vieles wird in der Kirche wie vorher aussehen, aber eben heller. Man sieht dem Kalkputz, den Mitarbeiter des St. Ingberter Stuckateurbetriebs Firma Albert Heib aufbrachten, nicht an, dass er viel Arbeit machte. Dieser war extra für die Kirche hergestellt und musste in mehreren Schichten mit langen Trocknungszeiten aufgebracht werden. Auch der Oberputz wurde speziell von Hand angemischt, wie Thomas Schneider von der Firma Heib erklärte. Der Kalkanstrich auf dem Rillenputz kann entgegen den früher aufgebrachten Dispersionsfarben später ohne Probleme so entfernt werden, dass die Putzstruktur erhalten bleibt. Dass der Anstrich reversibel sein müsse, machte der Konservator der Diözese zur Auflage.

Vor einigen Tagen schaute Heinz Hambach in der Kirche nach dem Rechten. Sein Vater hatte beim Bau der Kirche 1951 die Holzkonstruktion inklusive Tonnengewölbe gefertigt "Das war damals sein Meisterstück im Zimmereihandwerk", erzählte der frühere Ortsvorsteher. Aber Maler Klaus Schwarz, der den Innenanstrich ausführte, hat auch seine "Beziehungen" zu dieser Kirche. Als sie 1986/87 renoviert wurde, stand er dort als Lehrbub im ersten Lehrjahr auf dem Gerüst. Und auch damals kümmerte er sich um das Aufmalen der Mäander. "Die sind so geschickt gemacht, als wäre es ein Relief", so der Architekt. Und glaubt man ihm, dann wird das Altarbild ein Hingucker.

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