Höchststufe Kategorie 5 und Robert-Klein-Preis

Ormesheim · Jugendorchester-Dirigentin Eva Burgard hat nach Babypause den Taktstock wieder in der Hand: Der Orchesterverein Harmonie Ormesheim bot ein überzeugendes Herbstkonzert, das mit großer Vielfalt glänzte.

 Das Große Orchester der Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim (OHO) bei seinem Herbstkonzert im Saal Niederländer. Foto: Jörg Martin

Das Große Orchester der Orchestervereinigung Harmonie Ormesheim (OHO) bei seinem Herbstkonzert im Saal Niederländer. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Das Herbstkonzert des Orchestervereins Harmonie Ormesheim (OHO) ist traditionell - sieht man von einer musikalischen Gottesdienstbegleitung in wenigen Tagen ab - das Ende des Vereinsjahres. Am vergangenen Sonntag konnte der Vorsitzende Tobias Walle im Saal Niederländer feststellen, dass mit der Aufführung einige intensive Wochen für den OHO zu Ende gehen. Walle steht für den im Frühjahr dieses Jahres eingeleiteten Generationswechsel in der Vereinsführung. Er hatte nach 15 Jahren Thomas Hafner abgelöst.

Nicht ohne Stolz konnte Tobias Walle auf zwei wichtige Dinge zurückblicken: Zum einen den kürzlich erhaltenen Robert-Klein-Preis für vorbildliche Nachwuchsförderung. Und zum anderen in der Kategorie 5 bei den Wertungsspielen der Großen Orchester die Note "hervorragend". Sie stellt die Höchststufe dar. "Wir haben somit das Ergebnis der Vorjahre bestätigt", freute sich der neue OHO-Chef. Diese Benotung erhalten landesweit nur fünf Orchester , stellte Walle fest. Das Konzert war auch für das Jugendorchester nicht unbedeutend. Dirigentin Eva Burgard hat ihre Babypause beendet und wieder den Taktstock in der Hand. Mit "Knights of destiny" von Michael Sweeney hatte der Ormesheimer Nachwuchs sein Programm eröffnet. "Hat jemand von Ihnen zu Hause einen Skrill", fragte Moderatorin Heike Engbarth. Niemand hob seine Hand.

Dafür steuerte das Jugendorchester die Filmmusik zu "How to train your dragon", dem Fantasyfilm von John Powell, bei. Einen Kontrapunkt stellten später die Gospel Hits von Jan de Haan dar. Darunter auch "Go, tell it on the Mountain", welches durch das Fingerschnippen der Musiker eine besondere Note erhielt. Der Psalm 23, auch Hirtenpsalm genannt, war vor seiner Bearbeitung ein altes Volkslied. Das Große Orchester , bei diesem Stück unter der Leitung des stellvertretenden Dirigenten Alexander Degel, gab mit "Overture on an early American Folk Hymn" eine so gute Kostprobe seines Könnens, dass die Bravo-Rufe aus den Zuschauerreihen nicht verwunderlich waren. Der amerikanische Komponist Scott Mc Allister verarbeitete in den vier Teilen von "Music from the Redneck Songbook II" seine Kindheitserinnerungen.

Orchester-Leiter Bernhard Stopp zauberte mit seinem Team dramatische Traktorenklänge ebenso hervor, wie die Geräusche von welken Eichen und die Spannung von Wrestling-Kämpfen. Auch beim Traum vom Fliegen, musikalisch umgesetzt durch David R. Gillinghams "Aerodynamics", war dies nicht anders. Da war die Spannung, ob es denn 1703 gelang, 37 Meter weit zu fliegen, ebenso im Saal spürbar, wie die der Flug selbst und der Stolz danach, dass es geklappt hat. Eine Persiflage auf die James Bond-Filme der 60er und 70er Jahre gab es zum Schluss. Bernhard Stopp steuerte noch einen amerikanischen Marsch als Zugabe bei.

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