Stifter für 50 Bänke gesucht

Limbach · Wo die neuen Bänke in Limbach stehen sollen, ist bereits geplant. Nun braucht es nur noch Menschen, die diese stiften. Der Limbacher Ortsrat möchte damit auch das Interesse für den öffentlichen Raum bei den Bürgern wecken.

 In diesen Faltblättern stehen Details zur Bürgeraktion in Limbach. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

In diesen Faltblättern stehen Details zur Bürgeraktion in Limbach. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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Zwei kleine Mädchen sitzen auf einer Bank, ein Mann liegt auf einer anderen und schläft, ein Paar schaut in die Landschaft, eine Familie hat sich in den 1950er oder 1960er Jahren vielleicht für den Sonntagsausflug schick gemacht, auf einer Schwarz-Weiß-Aufnahme hat ein Mann neben drei Frauen Platz genommen, alle schauen fest in die Kamera: Fotos von Bänken sind auf das kleine Faltblatt gedruck, das Max Victor Limbacher, Ortsvorsteher von Limbach , mitgebracht hat. Und sie sind dort auch nicht zufällig oder einfach so als Zierde abgedruckt - gesammelt wurden sie übrigens in der Bevölkerung. Dahinter steckt ein Plan und noch mehr. "50 Bänke für Limbach " heißt die Aktion, die am Wochenende gestartet ist. Getragen werde diese als Gemeinschaftsinitiative vom Ortsrat Limbach . Dieses Zusammenwirken ist dem Ortsvorsteher ein echtes Anliegen. Normalerweise werde der Ortsrat als politisches Gremium nach Parteizugehörigkeiten gewertet. Seit Jahren gebe es aber Bemühungen, dass das keine Rolle spiele. Dieses Stilelement ist die eine Sache, die hinter der Aktion steckt. Bei der sollen am Ende möglichst 50 neue Bänke an zuvor eingeplanten Stellen Limbach weiter verschönern, viele zum Beispiel an der Hauptstraße konzentriert, alle gestiftet. Das ist das Besondere. Die Zahl 50 solle man da nicht so wörtlich nehmen, betonte Limbacher. Es gehe vielmehr darum, dass Bürger zur Verantwortung für ihren Ort animiert werden sollen. Das müsse sich auch praktisch niederschlagen. Durch die Bereitschaft, für die Gemeinde etwas zu stiften, soll auch Interesse für den öffentlichen Raum geweckt werden. Das sei wiederum die Voraussetzung für die Selbstständigkeit des Ortsteils, dafür dass das Angebot der Gewerbetreibenden auf Dauer angenommen und der Ort aufgewertet werde. Die Gewerbetreibenden fühlten sich dann auch eher angesprochen, etwas zu stiften, es seien aber auch Privatleute dazu bereit. "Zehn Bänke bekommen wir mit Sicherheit zusammen", sagt Limbacher. "Wir wollen aber mehr haben." 220 Euro kostet eine solche zertifizierte Vollholzbank, hergestellt aus Holz, das aus saarpfälzischen Wäldern stammt, gefertigt werden die Sitzgelegenheiten in Bexbach, informiert er über die Details. Es wäre natürlich schön, wenn jemand eine komplette Bank stifte. Das Aufstellen übernehme die Gemeinde. Das "Sahnehäubchen obendrauf wäre", so Limbacher, wenn die Stifter auch die Patenschaft übernähmen und ab zu nach dem Rechten sehen.

Und warum jetzt eigentlich Bänke und nicht Blumenkübel oder Ähnliches? Der Verweilcharakter werde dadurch erhöht, vor allem Fußgänger und Fahrradfahrer sollen angesprochen werden, diese seien dann auch potentielle Kunden für die Läden. Generell nutzten ein solches Angebot am ehesten Kinder und Jugendliche sowie Senioren, die jeweils ein Drittel der Bevölkerung im Ort ausmachten.

"Wir haben für den durchfließenden Verkehr immer etwas gemacht, das war auch gut", sagt Ortsvorsteher Limbacher weiter. Aber dort, wo Orte durch Verkehrs-Durchfahrten geprägt seien, "stirbt die Öffentlichkeit ."

Bevor man sich allerdings auf den neuen Bänken niederlassen kann, wird es noch etwas dauern: Frühestens im Herbst sollen die ersten aufgestellt werden.

Wer mitmachen möchte: Die Prospekte liegen zum Beispiel am Rathaus und in einigen Geschäften aus. Interessierte können sich aber auch an den Ortsvorsteher Max Victor Limbacher wenden, Tel. (0175) 7 71 14 47, per E-Mail an: m.v.limbacher@email.de.

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