Umzug ins teuerste Haus des Landes

Homburg · Nach drei Jahren Bauzeit haben Ärzte und Patienten die neue Innere Medizin am Universitätsklinikum des Saarlandes bezogen. Der Umzug der 120 Patienten in den 140-Millionen-Euro-Bau ging gut über die Bühne.

 Das neue Gebäude der Inneren Medizin auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Homburg ist leicht an den grün-weißen Streifen zu erkennen. Der Gebäudeteil, der hervorragt, beherbergt die Cafeteria. Hier wurde gestern um 6.15 Uhr der erste Kaffee ausgeschenkt. Fotos: Maack

Das neue Gebäude der Inneren Medizin auf dem Gelände des Universitätsklinikums in Homburg ist leicht an den grün-weißen Streifen zu erkennen. Der Gebäudeteil, der hervorragt, beherbergt die Cafeteria. Hier wurde gestern um 6.15 Uhr der erste Kaffee ausgeschenkt. Fotos: Maack

Das teuerste Gebäude des Saarlandes hat gestern seinen Betrieb aufgenommen - die Innere Medizin auf dem Campus des Universitätsklinikums in Homburg , kurz Imed genannt. Die offizielle Einweihung des 140-Millionen-Euro-Hauses wird voraussichtlich im Januar stattfinden, erklärte der Kaufmännische Direktor Ulrich Kerle. Doch gestern war schon mal der interne, inoffizielle Auftakt, der um 6 Uhr morgens begann, als die ersten Umzugswagen anrollten.

Ende August 2012 hatte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) den Grundstein gelegt. Einige Pannen, darunter eine betrügerische Baufirma, verzögerten den Bau, der am Ende jedoch fast noch pünktlich fertig wurde. Ulrich Kerle war gestern schon um 5 Uhr an Bord, als mehrere kräftige junge Männer mit Computern und Kabeln, Kopierpapier, Kartoffelsäcken (für die Kantine), Pappkartons und Mobiliar anrückten, die auf den sechs Ebenen des Neubaus verteilt werden mussten.

Mobiliar ist das eine, die größte Sorge bereitete den Verantwortlichen jedoch der Umzug der 120 Patienten , die von ihrer bisherigen Bettenstation ins neue Gebäude gebracht werden mussten, darunter auch mehrere schwer kranke Intensiv-Fälle. Um 11 Uhr war auch dies geschafft: "Die Patienten sind ohne Komplikationen umgezogen, gegen 11 Uhr waren alle auf den Stationen", betonte Ulrich Kerle, und auch dem Ärztlichen Direktor, Professor Bernhard Schick, war die Erleichterung anzumerken: "Es ist alles gut gelaufen, die Patienten sind versorgt."

Auch das Essen kam pünktlich an. Um kurz nach 6 Uhr wurde in der neuen Cafeteria, die als architektonisches Wahrzeichen über das Gebäude hinausragt, der erste Kaffee ausgeschenkt, Punkt 12 Uhr das Mittagessen auf die Stationen geliefert - und um 13 Uhr wurde der erste Patient in einem der vier nagelneuen Herzkatheter-Labore empfangen. "Es ist ein Quantensprung, es ist großartig, jetzt auf diesem Top-Niveau arbeiten zu können", betonte Bruno Scheller, Professor für Klinische und Experimentelle Kardiologie , der für die Labore verantwortlich ist.

Beim Rundgang durch das neue Gebäude und dem Blick auf das alte Bettenhaus aus den 70er Jahren wurde klar, dass es fürs Uniklinikum nur diese Flucht nach vorne hatte geben können: "Wir hätten ohne diesen Neubau und die weiteren beachtlichen Investitionen, die uns unter anderem das Land gewährt hat, unseren Betrieb nicht auf Spitzenniveau aufrechterhalten können", gibt Ulrich Kerle zu. Jetzt gehöre das saarländische Universitätsklinikum zu den modernsten Einrichtungen im Südwesten.

Die Klinikleiter, die gestern das Gebäude bezogen haben, sind Professor Michael Böhm (Kardiologie ), Professor Michael Pfreundschuh (Therapie von Tumor-Erkrankungen). und Professor Arno Bücker (Radiologie). Im zweiten Bauabschnitt, der im Frühjahr 2018 beendet sein soll, folgen weitere Abteilungen der Inneren Medizin, so dass dann alle unter einem Dach vereint sind.

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