Der Weg zum Abitur für Flüchtlingskinder

Homburg · Derzeit kommen viele syrische Eltern an deutsche Schulen, um zu fragen, ob sie ihre Kinder anmelden können. Das ist auch am Homburger Mannlich-Gymnasium der Fall. Schulleiter Wolfram, Peters erläutert den Werdegang.

Einerseits wird gerne das lebenslange Lernen und die Erwachsenenbildung beworben. Andererseits dürfen diese Bemühungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass junge Menschen nur ein recht kurzes Zeitfenster haben, um diejenige Ausbildung zu machen, die sie für ihr Leben brauchen. Dies ist im Alter zwischen zehn und 20 Jahren der Fall, sonst ist oft "der Zug abgefahren". So sehen es Pädagogen und Sozialarbeiter, ebenso die Bildungsgewerkschaft GEW, die fordert, dass minderjährige Flüchtlinge vom Tag ihrer Ankunft an, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, sofort etwas lernen müssten. "Bildung ist eine Schlüsselfrage zur Integration", betonte der Landesvorsitzende Peter Balnis.

Das sieht auch Wolfram Peters so, Schulleiter am Mannlich-Gymnasium. Derzeit kommen täglich syrische Familien zu ihm ins Büro, um sich zu erkundigen, ob sie ihre Kinder anmelden könnten. Das Mannlich-Gymnasium ist beliebt bei Kindern mit Migrationshintergrund, "bis zu 40 Prozent unserer Schülerinnen und Schüler sprechen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch", erklärt Peters. Im Unterricht hingegen wird Wert auf den korrekten Sprachgebrauch gelegt: "Deutsch ist nun mal bei uns der Schlüssel zur Bildung", betont Peters. An seiner Schule hat er ganz klar Prioritäten für den Weg zum Abitur gesetzt: Im ersten Jahr stehe der Erwerb der deutschen Sprache im Vordergrund, da müssten die Fachnoten nicht glänzen, "aber es muss ein positiver Weg erkennbar sein". Im zweiten Jahr werde mehr Beachtung auf den Unterricht gelegt. Auch werden die Schülerinnen und Schüler dazu angehalten, ihre Lehrer anzusprechen und zu äußern, wo Schwierigkeiten bestehen oder wo Wissenslücken zu stopfen seien.

Nach diesen zwei Jahren wird dann im Kollegium entschieden, ob man die Schüler ins dritte Jahr, an dessen Ende das Abitur steht, versetzen könne. Das, so Peters, sei an seiner Schule der Weg zum Abitur für Flüchtlingskinder . > Bericht folgt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort