Das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern am heutigen Donnerstag, 23. März, in Biesingen die Eheleute Agnes und Heinz Müller, der in Brandis/Sachsen geboren wurde und dort den Beruf des Maurers erlernte. "1955 half ich meinem Onkel in St. Ingbert beim Hausbau, die Ausreise aus der DDR war für vier Wochen möglich. Ein Jahr später ging ich ganz rüber ins Saarland - der Liebe wegen. Dazu später mehr", erzählt der 84-Jährige, der in St. Ingbert zunächst als Maurer Weiterbeschäftigung fand. "Doch dann bot sich ein Wechsel zur Deutschen Post an, bei der ich bis zur Pension 24 Jahre war, davon hatte ich 20 Jahre lang viel Freude als Zusteller in Niederwürzbach." Ehefrau Agnes (81), geborene Wannemacher, lernte er während des ersten St. Ingberter Aufenthaltes beim Muus-Patronats-Fest in Ommersheim, der Heimat von Agnes, kennen. "Geheiratet haben wir 1957 im Kapuziner-Kloster in St. Ingbert, gefeiert wurde im kleinen Kreis in Ommersheim", erinnert sich das Ehepaar. 1964/65 ging es an den Bau des Eigenheimes in Biesingen, dort halten sich die beiden heute mit Gartenarbeit fit. Während Agnes Müller zehn Jahre Vorsitzende des Frauenbundes war und sportlich aktiv im Gymnastik- und Turnverein, zählte Heinz Müller 1975 zu den Mitbegründern der Natur- und Wanderfreunde Biesingen. Von Anfang bis zur Auflösung des Vereins leitete er dann 33 Jahre lang als Vorsitzender die Vereinsgeschicke. "Ein Jahr nach der Gründung zählten wir bereits 77 Erwachsene und 57 Kinder. Viele Wanderungen dienten dem guten Zweck, so erbrachte ein Hungermarsch 1000 Mark (500 Euro) für die Renovierung der Pfarrkirche. Auch bei den Dorffesten und beim ersten Umwelttag des Saarpfalz-Kreises in Biesingen war der Verein aktiv dabei", erinnert sich der rüstige Pensionär, der bei der DDR-Ausreise lediglich ein Fahrrad und einen Leica-Fotoapparat mitnehmen durfte.

"Den Apparat benutze ich bis heute und die Freigabe zur Mitnahme kann ich noch in meiner Personalbescheinigung nachlesen." Zum 60. Ehejubiläum gratulieren die Kinder Birgit (57) und Gregor (51), die Enkel Marc, Iris, Annika und Janina sowie Urenkel Nathan. Die SZ, deren Leser das Ehepaar seit Jahrzehnten ist, schließt sich gerne an.