Berufsinformation anschaulich gestalten

Bexbach · Bexbacher Galileo-Schule bot an einem Fachtag Einblicke in verschiedene Branchen und zeigte Kreativität bei der Vermittlung.

 Steinbildhauerin Beatrice Krupp (Mitte) demonstrierte bei den Berufsinformationstagen der Galileo-Schule Bexbach auch Andrea (links) und Emelie was ihren Berufs so interessant und abwechslungsreich macht. Foto: Thorsten Wolf

Steinbildhauerin Beatrice Krupp (Mitte) demonstrierte bei den Berufsinformationstagen der Galileo-Schule Bexbach auch Andrea (links) und Emelie was ihren Berufs so interessant und abwechslungsreich macht. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Nehmt euren Bleistift und malt auf den Steinblock einfach, was euch einfällt. Ein Buchstabe vielleicht. Oder eine Zahl. Malt sie aber nicht zu klein. Und dann zeige ich euch, wie man daraus ein Relief macht." Beatrice Krupp, Steinbildhauerin bei Framaco in Bexbach, macht an diesem Freitagmorgen an der Galileo-Schule in Bexbach keine leeren Versprechungen. Kaum haben die Schülerinnen und Schüler ihre Zahl oder ihren Buchstaben auf "ihren" jeweiligen Stein aufgemalt, geht die Gesellin im Werkraum der Schule von Tisch zu Tisch und zeigt geduldig, wie man mit unterschiedlichen Hämmern und Meißeln umgeht - so kann Werbung für einen Beruf aussehen.

Krupp ist an diesem Morgen nicht die einzige, die anlässlich der Berufsorientierungstage an der Galileo-Schule ihren Beruf vorstellt. Vom Einzelhandel über die Lagerwirtschaft, soziale und ökologische Berufe bis hin zur Bundespolizei haben sich Unternehmen und Organisationen auf Einladung von Gaby Schwartz eingefunden, um an drei Tagen Hilfestellung bei der Berufswahl zu geben. In Zusammenarbeit mit "Alwis Saarland", einem Verein, der sich mit der Berufsorientierung von Schülern befasst, gibt es jede Menge Informationen und praktische Vorführungen - so wie die von Beatrice Krupp. Berufsorientierung hat, und daran lässt Schulleiterin Schwartz keinen Zweifel, an der Galileo-Schule höchstes Niveau, "das sieht man auch daran, dass wir mit dem ‚Berufswahl-Siegel' ausgezeichnet wurden. Unsere Berufsorientierungsangebote sind eine wichtige Säule unseres schulischen Konzeptes." So beginne man schon in den Klassenstufen fünf und sechs damit, bei den Schülern die "Stärken zu stärken. In der Klassenstufe sieben gibt es dann gezielt einen ‚Berufs-Schnuppertag'." Dieser werde ergänzt durch ein dreitägiges Ökologie- oder Sozialpraktikum. Schwerpunkt sei dann die Klassenstufe acht, in der auch das dreiwöchige Berufspraktikum seinen Platz habe, erläuterte Schwartz. Insgesamt verfüge man über ein vielschichtiges und verzahntes Konzept, zu dem auch für die Klassenstufen acht und zehn eben die Themenwoche "Berufsorientierung" mit den Berufsorientierungstagen gehörten.

Grundsätzlich habe sich in den vergangenen Jahren rund um die Frage der Schüler "Was mache ich nach der Schule?" einiges getan, ist sich Schwartz sicher. "Früher haben sich die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen wenig Gedanken zur Berufswahl gemacht haben, abgesehen von der Vorbereitung auf das Betriebspraktikum." Dies sei nun anders, heute beschäftigten sich die Schüler weitaus intensiver mit ihren beruflichen Perspektiven und Möglichkeiten.

Dass Jungen und Mädchen in diesem Alter heute schwerer auszubilden sind, Thema "Ausbildungsbefähigung", darüber herrscht an diesem Morgen durchaus auch Gesprächsbedarf. So sagt Peter Schwambach von Möbel Martin: "Man kann sie ausbilden, man muss aber mehr Zeit investieren als früher, es ist schon mehr Arbeit." Da nickt auch Beatrice Krupp. Hans Engels, Lehrer an der Galileo-Schule, sieht hier aber nicht die Institution Schule in der alleinigen Verantwortung, "das ist eher eine gesellschaftliche Frage. Die Schule ist hier nicht der einzige Ansprechpartner, weil ich glaube, dass da vieles gesellschaftlich neu strukturiert werden muss". Und er denke auch nicht, dass die Schüler heute schlechter seien als früher, "es ist nur alles komplexer geworden".

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