Tanz mit dem hölzernen Mann

Bexbach · Er gehört zu den viel gespielten Klassikern auf Europas Bühnen: Der russische Komponist Pjotr Iljitsch Tschaikowski hat ein wichtiges Ballettwerk geschaffen, das an der Bexbacher Waldorfschule toll umgesetzt wurde. Es gab viel Beifall.

 Ein Wintermärchen im Hochsommer erlebten die Zuschauer beim Nussknacker in der Waldorfschule. Foto: Joachim G. Schäfer

Ein Wintermärchen im Hochsommer erlebten die Zuschauer beim Nussknacker in der Waldorfschule. Foto: Joachim G. Schäfer

Foto: Joachim G. Schäfer

Der Höhepunkt der Ballettabteilung an der Waldorfschule Bexbach war mit Sicherheit keine leichte Kost. Auf dem Spielplan stand nämlich Pjotr Iljitsch Tschaikowskis "Der Nussknacker und der Mäusekönig " nach der gleichnamigen Geschichte von E.T.A. Hoffmann (wir berichteten kurz).

Im Mittelpunkt des Stückes steht Clara, die mit ihrer Familie ein großes Weihnachtsfest feiert. Für besonders gute Stimmung sorgt Onkel Drosselmeyer, der mit den Kindern ausgelassen tanzt und viele Überraschungen vorbereitet hat, unter anderem seine mechanischen Figuren Harlekin, die Puppe und den Mohr.

Ein besonderes Geschenk hat er für sein Patenkind Clara mitgebracht: Den Nussknacker. Clara freut sich über dieses Weihnachtsgeschenk so sehr, dass sie, auch nachdem alle Gäste gegangen sind, mit der hölzernen Puppe im Festsaal weitertanzt. Doch plötzlich - anfangs unbemerkt - schleichen sich kleine Mäuse an sie heran und attackieren sie. Besonders bedrohlich erscheint dabei der Mäusekönig, der Clara sogar in seine Gewalt bringen will. Da erwacht der Nussknacker zum Leben und führt eine ganze Kompanie Zinnsoldaten in die Schlacht gegen den Bösewicht.

Zwar ist Clara ihrem Retter dafür sehr dankbar, dennoch verwirrt sie die Situation. Da erscheint ihr Onkel Drosselmeyer, verkleidet als Zauberer und verwandelt den Nussknacker in einen hübschen Prinzen und Clara in eine wunderschöne erwachsene Frau. Beide erleben nun gemeinsam im Reich der Schneekönigin weitere aufregende Abenteuer.

Im zweiten Akt der Aufführung führt ihr Weg an ein Schloss aus Süßigkeiten und zur Konfitürenburg, wo sie an einem Fest mit allerlei seltsamen Gästen teilnehmen. Nach dem berauschenden Abschlusstanz der gesamten Gesellschaft bringt Onkel Drosselmeyer mit Hilfe seiner Zauberkräfte die beiden Reisenden wieder zurück in die Realität und Clara erwacht in Ihrem Bett und hält den kleinen hölzernen Nussknacker in den Armen. Am Ende stellt sich die Frage "War alles nur ein Traum?".

Sarah Müller, verantwortlich für die Gesamtleitung und Choreografie, schaffte es, das anspruchsvolle Stück auf hervorragende Weise kindgerecht um zusetzen. Für die Kostüme zeichneten Dagmar Groß-Schmitt und Petra Müller verantwortlich, das Bühnenbild gestaltete Thomas Turek . Für die winterlich-weihnachtlichen Impressionen sorgte Bernd Müller mit seiner großflächigen Fotoinstallation.

In den Hauptrollen spielten - teils in Doppelbesetzung - Marie Bollenbach, Sophie Kohns, Tanja Meininger und Patrizia Turek als Clara; Madelaine Arndt und Vivian Marsollek als Nussknacker. Die Rolle des Onkel Drosselmeyer wurde von Lisa Schmitt und Marie Meyers besetzt; die Zuckerfee von Patrizia Turek und Lisa Brancyzck. Prinz Lieblich verkörperten Vivian Marsollek und Madeleine Arndt; der Mäusekönig war Hanna Pirrong. Lisa Branczyck schlüpfte in die Rolle der Schneekönigin, ebenso Selina Schwarz, die auch mit Tanja Meininger die Puppe tanzte. Ebenfalls in Doppelbesetzung konnte man Marie Meyers und Lisa Schmitt als Mohr sehen.

Unterstützt wurden die Hauptakteure in den Nebenrollen von Kindern und Erwachsenen der gesamten Schulballettabteilung. Am Ende Stand der größte Lohn für alle Mitwirkenden in Bexbach : Begeisterter Applaus des Publikums.

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