Straßburger Markt wird scharf kontrolliert

Straßburg · Weniger Buden, kein Kinderprogramm, Taschenkontrollen: Nur unter diesen Bedingungen stimmte der Straßburger Präfekt dem traditionellen Weihnachtsmarkt in der elsässischen Metropole zu.

 Der Weihnachtsmarkt in Straßburg gilt als einer der schönsten in Europa. (Archivbild von 1998)Location:Frankfurt:Main/Archiv

Der Weihnachtsmarkt in Straßburg gilt als einer der schönsten in Europa. (Archivbild von 1998)Location:Frankfurt:Main/Archiv

Foto: Rolf Haid/dpa

Deutlich abgespeckt, wesentlich kürzer und verschärft überwacht: Nur unter diesen Bedingungen hat der Straßburger Präfekt Stéphane Fratacci am Donnerstagabend grünes Licht für den Weihnachtsmarkt in der elsässischen Metropole gegeben. Das gaben Präfektur und Stadtverwaltung am Freitagmittag auf einer Pressekonferenz bekannt. Demnach wird der Weihnachtsmarkt wie geplant am 27. November von Innenminister Bernard Cazeneuve eröffnet. Nach Informationen einer Zeitung war der Präfekt drauf und dran gewesen, die Veranstaltung in der ursprünglich geplanten Form aus Sicherheitsbedenken abzusagen. Er ließ sich nur nach mehreren Krisensitzungen und zähem Verhandeln mit der Stadtverwaltung umstimmen, die zahlreiche Änderungen und Einschränkungen vorlegte.

Die Dauer des Weihnachtsmarktes wird verkürzt. Statt bis zum 31. Dezember geht er nur bis Heiligabend. Alle neu geplanten Programmpunkte werden gestrichen, darunter die Lebende Krippe auf der Place de Château und der "Markt der Solidarität" auf der Place Hans Arp vor dem Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst. Drastisch reduziert wird die Zahl der "Chalets" (Holzbuden) auf der Place Broglie und vor dem Münster. Vor dem Münster werden nur zehn Stände erlaubt sein. Generell wird es an den zwölf geplanten Standorten des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt weniger Chalets als angekündigt geben, alles wird "luftiger" gestaltet, damit es zu keiner Massenpanik kommen kann.

Komplett gestrichen wird das vorgesehene Kinderprogramm: das Kinderdorf auf der Place St. Thomas nahe dem Gerberviertel "Petite France", die Erzähl-Karawane und der Nikolaus-Auftritt auf der Place du Château.

Präfekt und Stadt beschlossen außerdem zahlreiche verschärfte Sicherheitsvorkehrungen: An allen Eingängen des Münsters gibt es Taschenkontrollen, der Zugang zur Plattform ist geschlossen, die Tram hält an den Wochenenden während der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes nicht an den Haltestellen Homme de Fer und Place Broglie, die Zufahrt in die Altstadt wird beschränkt, Polizei und Militär werden verstärkt Patrouille laufen, es wird zu stichprobenartigen Taschen- und Personenkontrollen in der Innenstadt und auf dem Weihnachtsmarkt kommen.

Der Straßburger Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr bereits zum 445. Mal statt und wurde bisher nur zwei Mal während der beiden Weltkriege unterbrochen.

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