Flüchtlingsunterkünfte im Saarland Letzte Vorkehrungen für den Winter

Lebach/Homburg · Beheizte Zelte und Winterkleidung – in der Flüchtlingsunterkunft in Lebach sind die Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit rechtzeitig abgeschlossen worden. Die Unterbringung in Homburg soll bis zum ersten Dezember bezugsfertig sein.

 Bis zum 1. Dezember soll das 1000 Quadratmeter große beheizte Zelt auf dem Gelände des ehemaligen Freibads in Homburg fertig sein.

Bis zum 1. Dezember soll das 1000 Quadratmeter große beheizte Zelt auf dem Gelände des ehemaligen Freibads in Homburg fertig sein.

Foto: Rolf ruppenthal

Auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft in Lebach herrscht schon frühmorgens Betrieb: Männer laufen zu den Sanitäranlagen, Kinder spielen vor den Zelten, Neuankömmlinge stehen vor dem Registrierungsgebäude, wo "vor kurzem ein großes Vordach angebaut wurde, damit die Leute im Winter wenigstens vor Schnee und Nässe geschützt sind", erzählt Sascha Weidig, Leiter der Flüchtlingsunterkunft in Lebach.

Die acht winterfesten Hallen auf dem Gelände werden durch Ölbrenner mit Heizgebläse beheizt, die sich außerhalb der Hallen befinden. Teilweise dienen die Hallen als Schlafplatz für alleinreisende Männer - Frauen und Familien wohnen in den Häusern auf dem Gelände. Insgesamt seien zurzeit 2500 Flüchtlinge auf dem Gelände untergebracht, so Weidig. "Viele sind hier in Flip-Flops und dünner Kleidung angekommen. Da ist es wichtig, warme Winterkleider kostenlos zur Verfügung zu stellen", erzählt er. Das Deutsche Rote Kreuz ist mit einer Kleiderausgabe in einem kleinen Zelt direkt auf dem Gelände vertreten, auch neue Kleidung steht den Flüchtlingen zu. Dafür bekommen sie bei ihrer Ankunft einen Schein ausgestellt, den sie bei der Kleiderausgabe einlösen können.

"Von Lebach müssen wir uns noch einige Tipps holen", sagt Christine Becker, Beigeordnete der Stadt Homburg. Auf dem Gelände des alten Freibads in Homburg steht bis jetzt nur ein 1000 Quadratmeter großes Zelt, das in drei Schlafbereiche und einen Aufenthaltsbereich aufgeteilt ist - ab dem 1. Dezember sollen sie bezugsfertig sein. Beheizt wird das Zelt durch Gasbrenner mit Heizgebläse. "Wir erwarten in der ersten Dezemberwoche 220 Flüchtlinge ", erzählt Becker. Um die Neuankömmlinge zu integrieren, werde es in der Unterkunft die Möglichkeit geben, mitzuarbeiten, für 1,05 Euro pro Stunde. Außerdem hätten sich schon einige Sportvereine gemeldet, die die Flüchtlinge kostenlos aufnehmen würden. Es sei wichtig, dass alle eine Beschäftigung hätten, so Becker. Außerdem werde es eine "Welcome-App" geben, die die Flüchtlinge mit Informationen über die deutsche Kultur versorgen und kulturbedingten Missverständnissen vorbeugen solle.

Die Sanitäranlagen des ehemaligen Freibads sind noch erhalten, der Kiosk des Freibads wird zum Catering-Bereich umgebaut. Davor sollen Biergartengarnituren aufgebaut werden. "Die Kleiderausgabe wird in einer alten Bäckerei in Erbach untergebracht", sagt Jan Huber von den Maltesern. Vieles werde sich aber erst entscheiden, wenn die Flüchtlinge eingezogen seien und man sehe, wo noch Bedarf sei, erklärt Huber.

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