Blickfang am nordwestlichen Ufer

Pachten · Ganz neue Blicke auf den Ökosee bei Pachten ermöglicht ein vom Nabu initiierter Holzturm am nordwestlichen Ufer. Dieser schafft nicht nur Ornithologen bessere Bedingungen zur Beobachtung der Vogelwelt, er ist auch eine Attraktion für Naherholung und Tourismus.

 Bauamtsleiter Felix Emanuel, Bürgermeister Franz-Josef Berg und der Nabu-Sprecher Andreas Kleber (von links) am neuen Beobachtungsturm am Ökosee bei Pachten. Foto: Johannes A. Bodwing

Bauamtsleiter Felix Emanuel, Bürgermeister Franz-Josef Berg und der Nabu-Sprecher Andreas Kleber (von links) am neuen Beobachtungsturm am Ökosee bei Pachten. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Wie vom heimischen Balkon aus geht der Blick über den nördlichen Teil des Ökosees bei Pachten . Vier Meter tiefer rauscht das Schilf im Wind, Vögel kreisen über dem See, andere dümpeln im sich kräuselnden Wasser.

Eine ganz neue Sicht auf den Ökosee ermöglicht seit Dienstag ein Beobachtungsturm am nordwestlichen Ufer. Dieser ist aus massivem Holz, insgesamt 6,50 Meter hoch und hat in vier Metern Höhe eine breite überdachte Plattform.

Nur 50 Meter von der Vogelinsel im See entfernt lassen sich Zugvögel und ortsfeste Arten beobachten. Mehr als 130 Vogelarten gebe es derzeit, sagte Nabu-Sprecher Andreas Kleber. Darunter Rohrdommel, Fischadler und Bekassine (eine Schnepfenart). Hinzu kämen zahlreiche Insekten und Amphibien.

Eine "ganz besondere Attraktion für Ornithologen , Naherholung und Spaziergänger" sei das, sagt Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg. Deshalb habe die Stadt gerne bei der Unterstützung des Projektes mitgemacht.

Der Beobachtungsturm ist Teil eines Gesamtkonzeptes, mit dem der Nabu den Ökosee über Jahre hinweg gestaltet und aufgewertet hat. Dabei entstanden unter anderem artenreiche Flachwasserzonen am Seeufer. Außerdem wurde die vormalige Insel im nördlichen Bereich bis knapp unter die Wasseroberfläche abgetragen, wodurch ein ungestörter Lebensraum entstand.

Rund 200 000 Euro habe der Nabu für all das investiert, so Kleber, "und das sind nur die Sachkosten". Hinzu käme ein hohes Maß an Eigenleistung der Mitglieder. Eine Fachfirma goss dann Ende Juli dieses Jahres das Betonfundament für den Turm, nach der Sommerpause folgte die Holzkonstruktion. Zur Maßnahme Beobachtungsturm gehören auch Flachwasserbereiche direkt vor dem Turm sowie am Ostufer. Letztere hatte der Nabu bereits Anfang 2014 angelegt.

Insgesamt waren 80 000 Euro erforderlich, der Turm macht darin etwa 50 000 Euro aus. Das Umweltministerium steuerte 10 000 Euro bei, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt 32 000 Euro , die Kreissparkasse Saarlouis 1000 Euro , 5000 Euro kamen von Lotto-Toto und von Dillingen 25 000 Euro .

Der Beobachtungsturm beschließe nun die umfangreichen Gestaltungsarbeiten des Nabu am Ökosee, sagt Andreas Kleber. Aber die Pflegearbeiten für das im Südwesten Deutschlands einzigartige Gewässer gingen dauerhaft weiter.

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