Petry und Le Pen zu „europäischem Gegengipfel“ nach Koblenz

Koblenz · Die Spitzen rechtspopulistischer Parteien im Europaparlament versammeln sich am 21. Januar am Rhein. Mehr als 25 Organisationen rufen zu einer Gegenkundgebung auf. Die Polizei will mit 1000 Beamten präsent sein.

Führende Politiker rechtspopulistischer Parteien aus mehreren EU-Staaten kommen am 21. Januar zu einer Kundgebung in Koblenz zusammen. Nach Angaben der ENF-Fraktion des Europaparlaments vom Mittwoch werden sowohl die AfD-Vorsitzende Frauke Petry als auch die nationalistische Politikerin Marine Le Pen aus Frankreich an der als Kongress bezeichneten Veranstaltung teilnehmen. Als weitere Redner wurden Geert Wilders von der niederländischen Partei PVV, Matteo Salvini von der italienischen Lega Nord und der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende und Europaabgeordnete Marcus Pretzell genannt.

Die Zeitung "Le Figaro" zitierte einen Berater Le Pens, Ludovic de Danne, mit der Erklärung, bei der Veranstaltung handele es sich um eine Art "europäischen Gegengipfel". Beim ersten Besuch der Vorsitzenden der Partei Front National (FN) und der Begegnung mit Petry solle gezeigt werden, "dass die beiden tapferen Frauen die gleiche Analyse teilen". Allerdings stieß die Ankündigung Petrys, an der Veranstaltung in Koblenz teilzunehmen, nach einem Bericht der "FAZ" auf Kritik bei den AfD-Landesvorsitzenden von Berlin und Brandenburg, Georg Pazderski und Alexander Gauland.

Petry bezeichnete die Veranstaltung auf Twitter als "europäischen Wahlkampfauftakt" - in den Niederlanden und in Deutschland stehen 2017 Parlamentswahlen an, Frankreich wählt einen neuen Präsidenten.

Die Veranstaltung findet in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz statt. Die Stadt hatte erklärt, sie sehe keine rechtliche Möglichkeit, die Veranstaltung mit rund 1000 erwarteten Teilnehmern zu verbieten.

Mehr als 25 Organisationen haben zu einer Gegenkundgebung aufgerufen. Als Rednerin der Protestveranstaltung unter dem Motto "Koblenz bleibt bunt" hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD ) angekündigt.

Die Polizei in Koblenz erwartet nach Angaben eines Sprechers rund 1000 Teilnehmer an der Gegenkundgebung am Samstag. Zur Sicherung der Versammlungen sollen mindestens 1000 Polizisten in Bereitschaft sein.

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