25 Millionen Euro soll die S-Bahn kosten

Einöd · Auf Initiative des „Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken“ kamen Befürworter der S-Bahn zwischen Homburg und Zweibrücken gestern zum Bahnhaltepunkt Einöd. Laut des Vorsitzenden wollte man den Druck auf die Politik erhöhen.

 Bernhard Marschall, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken (Mitte), wandte sich an die Demonstranten. Foto: Thorsten Wolf

Bernhard Marschall, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken (Mitte), wandte sich an die Demonstranten. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Zwischen 50 und 60 Befürworter haben gestern auf Initiative des "Vereins zur Förderung des Schienenverkehrs in und um Zweibrücken " am Bahnhaltepunkt Einöd für die Reaktivierung der Schienenverbindung zwischen Homburg und Zweibrücken demonstriert. Mit der Veranstaltung, so der Vereinsvorsitzende Bernhard Marschall, wolle man den Druck auf die Politik erhöhen. "Wir wollen heute zeigen, dass das Thema nicht einschläft und dass die Menschen diese Bahnlinie wollen." Die Politik müsse nun reagieren.

Als Gründe für die aus Sicht seines Vereins nötige Anbindung von Zweibrücken an das S-Bahn-Netz nannte Marschall grundsätzlich die Bedeutung einer solchen Bahnlinie, die in alle Lebensbereiche hinein strahle. "Viele würden uns um diese Bahn beneiden, wenn wir sie denn hätten. Und sie ist wichtig für unsere Region." Dabei bringe eine Anbindung über die Landesgrenze nicht nur wirtschaftliche Vorteile für Zweibrücken und den Saarpfalz-Kreis. Vor allem sei es eine schnellere Verbindung als die bestehende Buslinie R7. "Das ist ein besserer Stadtbus der Stadt Homburg mit über 25 Haltestellen." 42 Minuten benötige der Bus, um die elf Kilometer zwischen den Hauptbahnhöfen Homburg und Zweibrücken hinter sich zu bringen, so Marschall. "In 38 Minuten hingegen fährt eine S-Bahn ohne Umstieg von Zweibrücken über Homburg bis nach Kaiserslautern." So erreiche man dort auch den Fernverkehr in Richtung Mannheim. Marschalls Wunsch: Bestehende Buslinie und neue Bahnlinie müssten sich ergänzen.

Marschall thematisierte auch die Kosten für die Reaktivierung der Strecke zwischen Homburg und Zweibrücken . Diese seien, so Marschall, "nicht so hoch. Wir sagen: Um so höher, desto besser. Denn die Infrastruktur, die wir bekommen, wäre dann gut." Zu der zähle dann auch ein "wunderschöner Bahnhof" und ein zweites Gleis in Einöd . "Es würde viel passieren." Im Detail bezifferte Marschall die Kosten mit 25 Millionen Euro , von denen derzeit gesprochen werde.

In der Pflicht sah Marschall gestern nun die Politik im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Die müsse nach einer für das Frühjahr angekündigten Kosten-Nutzen-Untersuchung handeln und einen Konsens finden. In diesem Zusammenhang kritisierte Marschall nachdrücklich die "Blockade-Haltung" der früheren schwarz-grün-gelben saarländischen Landesregierung in Person der damaligen Umweltministerin Simone Peter (Grüne). "Sie hat sich zusammen mit ihrem Staatssekretär deswegen hervorgetan, weil sie alles liegen ließen." Nun müssten alle mithelfen, so Bernhard Marschall, damit die Regierungen in Mainz und Saarbrücken "die Weichen und die Signale richtig stellen, damit die S-Bahn fahren kann." Dies sei sinnvoll und von Nutzen für alle.

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